Das Richtige tun, statt Dinge richtig tun!

von Jürgen Stäudtner
24. Mai 2013
Das Richtige tun, statt Dinge richtig tun!

Gerade in Deutschland müssen wir lernen, die richtigen Dinge zu tun. Wir versuchen zu oft, etwas richtig zu tun, obwohl wir gar nicht wissen, ob wir auf der richtigen Fährte sind.

In diesen Tagen wurde mir von einem Mitarbeiter zugetragen, dass er in einer Vorlesung gehört hätte, man solle „Die richtigen Dinge richtig machen„. Dies ist eine deutsche Einstellung, die mit modernem Management und modernem Zeitmanagement nichts zu tun hat. Um weitere Studenten vor diesem Missverständnis zu bewahren, folgt ein kleiner Ausflug zum Ursprung des Zitats, das auch viele Hörer meiner Vorträge nicht kennen.

Eines von Peter Druckers bekanntesten Zitaten aus dem Jahr 1963 ist die Wurzel des Gedankens:

„It is fundamentally the confusion between effectiveness and efficiency that stands between doing the right things and doing things right. There is surely nothing quite so useless as doing with great efficiency what should not be done at all.“

Später wurde es von ihm abgewandelt zu „Do the right things, not things right„, frei übersetzt: „Das Richtige tun, statt die Dinge richtig tun“. Dies ist nicht nur ein Plädoyer für Effektivität, sondern berührt eines der wichtigsten Themen unserer Zeit: Wie können wir mit wenig Zeit (Aufwand) möglichst viel erreichen?

In der Innovation und vielen anderen Bereichen des Lebens ist es wichtig, einen Startpunkt zu erhalten. Eine gute Idee, ein erstes Produkt, das sich verkauft, ein Buchentwurf, der gefällt… Von diesem Startpunkt kann man sich weiter vorarbeiten und Optimierungen durchführen, falls diese erforderlich sind.

Was ist das Richtige?

Bewertet man erste Erfolge, so wird man in vielen Fällen Wesentliches ändern, oder gar neu mit der Arbeit beginnen. In der heutigen Zeit können sich Dinge so schnell ändern wir nie zuvor in unserer Geschichte. Heute kann falsch sein, was gestern noch richtig war. Deshalb ist es ungleich schwerer herauszufinden, was richtig ist, als irgendetwas perfekt zu gestalten.

Unsere Welt ist komplex geworden. Vilfredo Pareto (1848–1923) hat erkannt, dass komplexe Fragestellungen mehrere optimale Lösungen haben können. Leider hat ein Optimum zur Folge, dass ein anderer Parameter nicht mehr „perfekt“ ist – was also soll man richtig machen?

Sollten wir das Richtige tun?

Noch eindeutiger wird es, wenn man auch das Pareto-Prinzip in die Waagschale wirft. 80 Prozent des Ertrages erhalten wir oftmals mit 20 Prozent des Aufwands. Ist es immer sinnvoll, weitere 80 Prozent unserer Zeit zu investieren?

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1 Kommentar

maspi76 10. Juni 2013 - 13:35

Hat dies auf INNO.Services von MSP rebloggt.

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