Datenverschmutzung und Vertrauen als Währung

von Bernhard Steimel
7. April 2015
Datenverschmutzung und Vertrauen als Währung

Neben das nach wie vor drängende globale Problem der Umweltverschmutzung tritt eine nicht minder schwerwiegende globale Herausforderung: die Datenverschmutzung. Fred Wilson hat dies auf der LeWeb13 wie folgt erläutert:

„Ever since the Industrial Revolution we’ve been polluting the environment – it’s only recently that we’re doing something about it. In the Information Revolution, the pollution is data; it’s the data exhaust, it’s the data that leaks out, it’s the data that’s letting our government spy on us. It’s the data that’s letting Google and Facebook and other services spy on us when we don’t want them to.

In many cases I am happy to have my government and Google and Facebook and others spy on me, but there are times when I would prefer that not to have happened, and we don’t have control over that.”

Undichte Stellen im Datenmanagement müssen unter Kontrolle gebracht werden – sowohl im privaten Interesse jedes Individuums als auch im Interesse ganzer Gesellschaften.

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Kontrolle über die eigene Identität erlangen

Die Tech-Industrie hat es zugelassen, dass es mit Google und Facebook und in gewissem Umfang auch mit Twitter und Amazon nur wenige Profil-Lieferanten gibt, die Identity-Service anbieten. Zwar loggen sich Nutzer an den verschiedensten Stellen im Web ein, dabei nehmen sie aber zumeist die Dienste dieser wenigen Internetfirmen in Anspruch, um sich zu authentifizieren. Das ist einerseits bequem – andererseits erhalten diese Unternehmen Zugang zu einer großen Menge an persönlichen Informationen.

Fred Wilson prognostiziert:

„There will be, I predict, a Bitcoin like service, a protocol, that’s distributed and global, not controlled by anybody, that’s architected like the internet, that will emerge and allow us to do the same thing in a manner that we control and it gives us control over our identity, trust, and data.”

In trust we trust – Vertrauen muss auch „technisch“ hergestellt werden

„The ‘Internet of Things’ will never take off if people do not trust the products.” Tony Fadell von Nest

Allen Entwicklern von Smart Services ist eines klar: Ich muss eine möglichst hohe Transparenz schaffen darüber, was geschieht, welche Daten gespeichert werden und was mit diesen Daten passiert. Dieser Aspekt wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Für den Kunden muss Transparenz geschaffen werden, sodass er die Erlaubnis zur Nutzung seiner Daten jederzeit widerrufen oder ändern kann.

Er muss auch ein Konto mit all seinen Daten löschen können. Hat er selbst die Souveränität (= Kontrolle) über seine Daten, wird er dem Unternehmen seine größtmögliche Offenheit entgegenbringen, so die Theorie.

Wer also den Aufbau von Kundenvorteilen durch smarte Personalisierung zum Ziel hat, muss einen vertrauenswürdigen Umgang mit den Daten sicherstellen. Wettbewerbsvorteile entstehen aber nur dann, wenn Erkenntnisse über den Entscheidungsprozess der Nutzer für die Gestaltung Smarter Services gewonnen werden können.


Weitere Informationen dazu im Trendbook Smarter Service – einfach kostenfrei herunterladen.

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