Das Social Web als Kaufberater

von Team Redaktion
3. April 2012

Wir Menschen sind „Social Animials“ und das Bedürfnis nach Erfahrungsaustausch ist in uns fest verankert. Das Social Web bietet nun eine neue Arena für diesen Austausch in der digitalen Welt. Und die ersten Unternehmen nutzen ihre Chance, durch Social Features einen höheren E-Commerce-Umsatz zu generieren. Denn das Vertrauen in Werbebotschaften der Unternehmen nimmt ab. Die wichtigsten Online-Entscheidungshilfen sind nicht mehr die Produktinformationen der Hersteller und Händler. Vielmehr lassen wir uns vor dem Produktkauf von Bewertungen und Kommentaren anderer Käufer beeinflussen.

Social Web: Keine Spielwiese nur für die Facebook-Generation

Bei der Suche nach dem richtigen Weihnachtsgeschenk hat das Internet die analoge Welt der Geschäfte, Kaufhäuser und Fachhändler bereits abgehängt. Neben den Internetseiten von Markenherstellern und Handelsketten dominieren Preisvergleichsportale, Verbraucherforen und soziale Netzwerke den Einkaufsbummel der Deutschen.

In Deutschland sind Verbraucherforen in fast allen Altersklassen gleichermaßen beliebt und werden besonders bei Telekommunikationsangeboten und Elektroartikeln gerne genutzt. Soziale Netzwerke werden von Jüngeren deutlich intensiver genutzt – unter anderem auch bei der Suche nach Modeartikeln.

Folglich muss mit zwei Fehlinterpretationen der Vergangenheit aufgeräumt werden:

  1. Das Social Web ist keine Spielwiese mehr nur für die Facebook-Generation, denn drei von vier Internetnutzern sind mittlerweile im Social Web aktiv.
  2. Die kaufrelevante Kommunikation findet derzeit (noch) primär auf Shopping- und Preisvergleichsseiten, in Verbraucherforen und Internet-Communitys und nicht auf Facebook, Twitter und Co. statt.

Social Commerce: Soziale Interaktion und Userbeteiligung beim Onlineshopping

Paul Marsden: Social Commerce ist jene Form des elektronischen Handels, die das Online-Einkaufserlebnis durch den Einsatz von Social Media – also Onlinemedien, die soziale Interaktion und Userbeteiligung ermöglichen – aufwertet.

Die Möglichkeit, sich online mit Marken vernetzen und mit Unternehmen kommunizieren zu können, stößt bei den Nutzern auf große Akzeptanz. Rund 75 Prozent aller Facebook-Nutzer sind mit mindestens einer Marke befreundet. 52 Prozent sind mit mindestens sechs Marken vernetzt.

Es gibt jedoch eine Diskrepanz zwischen Erwartungshaltung und Wirklichkeit. Laut einer Studienerhebung von Shoppercentric glauben 54 Prozent aller Befragungsteilnehmer, dass Unternehmen lediglich deshalb Social Media-Präsenzen aufbauen, um ihre Produkte online zu verkaufen. Allerdings wünschen sich dies nur 26 Prozent der Befragten.

Auch in Bezug auf die Motive der Internetnutzer, Unternehmen zu folgen, liegt die Kaufabsicht nicht an erster Stelle. Sondern: Fans und Follower vernetzen sich mit Marken oder Unternehmen, um über Neuigkeiten aus dem Unternehmen zu erfahren und um Produkte kostenlos oder vergünstigt zu bekommen.

Allerdings ist ein Großteil der Internetnutzer nicht abgeneigt, via Social Media einzukaufen. Beispielsweise besteht ein Interesse an Facebook-Shopping bei 55 Prozent der Befragten. 70 Prozent sind sogar der Meinung, dass es in ein paar Jahren selbstverständlich sein wird, über Facebook einzukaufen oder Facebook beim Online-Kauf zu nutzen.

Weitere Informationen finden Sie im Praxisleitfaden Social Commerce.

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