Der Hangout On Air-Präsident

von Gunnar Sohn
18. Februar 2013
Der Hangout On Air-Präsident

Bloggercamp besucht Obama – Wann folgt Merkel?

Dank des Faltreflektors und einer speziellen Software von Hannes Schleeh konnten wir uns gestern in die Hangout On Air-Session des amerikanischen Präsidenten ins Weiße Haus einschalten. Das Live-Gespräch von Barack Obama mit Bürgerinnen und Bürger zeigt eindrucksvoll, was mit der Graswurzel-Kommunikation des Google-Dienstes so alles praktiziert werden kann. Wir werden dieses Beispiel natürlich in unser fließendes Buch „Die Streaming-Revolution“ aufnehmen – nächste Woche ist ja in der Social Media Week der offizielle Start des Buchprojektes.

http://www.youtube.com/watch?v=OgSgSVMox94?rel=0

 

Nach unseren Erkenntnisse hat sich Google für die Übertragung aus dem Weißen Haus technologisch so richtig ins Zeug gelegt. Alle Teilnehmer waren mit dem gleichen Funkmikrofon ausgestattet, jeder beteiligte Haushalt wurde wohl von einem Google-Techniker betreut und alle Gäste des Präsidenten-Talks wurden perfekt ins Licht gerückt. Im Präsidentenzimmer ist darüber hinaus mit mindestens zwei Kameras gearbeitet worden. Im normalen Hangout On Air-Modus kann man nur eine einzige Kamera aktivieren. Da muss dann schon eine Anwendung wie BoinxTV zum Zuge kommen, die von Hannes bevorzugt wird.

Wir werden mal bei Google nachfragen, was denn beim Obama-Hangout an TV-Technologie aufgefahren wurde.

Unabhängig von der Sonderbehandlung, die der Präsident erfuhr, ist es für jede Organisation, für jedes Unternehmen, für jeden Verlag und für jeden politischen Entscheider möglich, mit der Netzöffentlichkeit live, auf Augenhöhe, unverfälscht sowie ohne Sprachregelungen, ohne Netz und doppelten Boden ins Gespräch zu kommen.

adidas hat das mit Poldi, Schweini und Co. vor dem Arsenal-Bayern-Spiel leider ohne Fußballfans und in sehr schlechter Übertragungsqualität gemacht. Es war trotzdem recht witzig.

http://www.youtube.com/watch?v=TbhObsHCqvE?rel=0

 

Hangouts Office Hours von Google ist ein Format, in dem regelmäßig Verbesserungsmöglichkeiten für Google+ mit den Nutzern erörtert werden.

http://www.youtube.com/watch?v=Y_ZCK381m-c?rel=0

 

Man benötigt allerdings den Mut zum Kontrollverlust. Durch die Liveübertragung, die wenig später als Aufzeichnung dauerhaft auf Youtube vorliegt, kann keine Schönfärberei betrieben werden. Angst vor Trollerei braucht man aber nicht haben. Die Dialoge laufen fast immer höflich und niveauvoll ab – auch wenn man sich in der Sache streitet. Entsprechend niveauvoll lief der Dialog auch mit der ZDF-Sportredaktion ab. Anders sieht es mit den Leserkommentaren aus. Ein richtiger Dialog findet nicht statt – das Ganze ist reaktiv.

Zeit Online hat das mal ausgewertet und Typologien von Leserkommentaren aufgestellt:

Etwa der „Pöbler“, der „Besserwisser“ und der „Möchtegern“. Oder der „Ideologe“, der sich vielleicht noch an einem zweiten Gegen-Ideologen abarbeitet, und dem „Egomanen“, der sich über die Zahl der Kommentare definiert. So etwas findet bei Hangout On Air-Gesprächen nicht statt.

Siehe auch den Beitrag von Hannes Schleeh: Hangout on Air mit Präsident Obama.


Dieser Beitrag ist zuerst erschienen auf Ich sag mal – Nachrichten zu Technik, Informationstechnologie, Telekommunikation, Künstliche Intelligenz, Management, Umwelt und Internet.

1 Kommentar

gsohn 18. Februar 2013 - 8:57

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