Starten Sie mit etwas Außergewöhnlichem!

von Bernhard Steimel
31. Oktober 2013
Starten Sie mit etwas Außergewöhnlichem! Die richtige Planung eines Community-Projektes

Die richtige Planung eines Community-Projektes

„Es wäre falsch zu sagen, ‚hier bin ich‘, und dann abzuwarten, was passiert. Um aktive Mitglieder zu gewinnen, müssen zunächst Angebote gemacht werden, die die User begeistern und motivieren, weil sie Spaß machen und aufregend sind und eine spannende Kommunikation mit anderen Mitgliedern versprechen.“


Brian Kling Brian Kling, auch bekannt als „Mr. Forums“ und Director Social Strategy Consulting EMEA bei Lithium, spricht im zweiten Teil des Smarter Service Talks über die richtige Community-Größe, visuelle Elemente und vertrauensvolle Beziehung zu Community-Nutzern.

Was sollte man im Rahmen der Konzeption beachten? Welches sind wichtige Faktoren für die Plattform-Entscheidung?

BRIAN KLING: Unternehmen sollten zuerst überlegen, welche Community-Größe sie anstreben. Zielen sie auf eine kleine Community ab, reicht für den Start auch eine kleine Plattform. Ich rate generell, sich zu Beginn nicht zu viel vorzunehmen. Es reicht für den Anfang, eine Diskussion in Gang zu bringen oder einen Blog aufzusetzen, dessen Beiträge von den Usern kommentiert werden können. Denn zunächst geht es darum, die Community ins Bewusstsein der Menschen zu bringen und Mitglieder zu gewinnen. Erst später kommen weitere Kommunikationsziele hinzu.

Wer eine neue Community aufbaut, sollte mit etwas Außergewöhnlichem starten, etwas, das über das übliche Frage-Antwort-Konzept und den üblichen Service hinausgeht. Für den Erfolg ist es wichtig, die Nutzer wirklich zu begeistern – und mittelfristig dann auch, sie in irgendeiner Form zu integrieren.

Bereits in diesem Stadium der Konzeption würde ich eine Testphase einbauen und Menschen aus meiner Zielgruppe fragen, was sie von der Idee halten, die ich mit der Community verfolge. Ich halte es auch für sinnvoll, ein wenig Zeit in bestehenden fremden Communities zu verbringen, diese näher anzuschauen und zu testen. So kann man herausfinden, was man selbst besser machen kann.

Das, was man in der Community anbieten möchte, die Erlebnisse, die man Nutzern ermöglichen will, sollten sich von anderen Plattformen deutlich unterscheiden. Bei all dem sollte das Unternehmen aber glaubhaft bleiben und zeigen, dass es seine Zielgruppe und ihre Bedürfnisse versteht.

Es ist zum Beispiel nicht sinnvoll, ausschließlich Textelemente bereitzustellen, sondern diese sollten mit Bildern und Videos ergänzt werden. Visuelle Elemente sind sehr wichtig. Und wenn die eigene Plattformarchitektur dies nicht hergibt, kann zu anderen Videoplattformen wie YouTube verlinkt werden.

Wie gewinne ich das Interesse meiner Zielgruppe, was muss ich schon bei der Planung beachten?

BRIAN KLING: Bei der Planung einer Community geht es nicht in erster Linie darum, viel Geld in die Technologie zu investieren. Vielmehr zählen die Beweggründe und damit auch die Ziele, die das Unternehmen mit der Plattform erreichen möchte.

Mit einem tollen Design und einer fantastischen User-Experience hat man lediglich ein schönes Schaufenster für die Community geschaffen. Dies ist vergleichbar mit einem neu eröffneten Restaurant. Wenn der Betreiber geschäftlichen Erfolg haben möchte, reicht es nicht, dass die Leute durchs Fenster schauen. Der Betreiber muss, damit sie reinkommen und essen, neben einer exzellenten Speisekarte auch exklusive Erlebnisse und spezielle Events anbieten.

Ähnlich verhält es sich mit einer Community. Es wäre falsch zu sagen, „hier bin ich“, und dann abzuwarten, was passiert. Um aktive Mitglieder zu gewinnen, müssen zunächst Angebote gemacht werden, die die User begeistern und motivieren, weil sie Spaß machen und aufregend sind und eine spannende Kommunikation mit anderen Mitgliedern versprechen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Interesse zu wecken und eine Annäherung zu erreichen in dem Sinne, dass die User ihre Erfahrungen mit anderen teilen möchten. Typische PR-Kampagnen sind natürlich nötig, aber sie sind nicht exklusiv genug.

Ist ein Blog hilfreich um die Community zu starten?

BRIAN KLING: Ein Blog erfüllt verschiedene Funktionen: Man kann Informationen über das Unternehmen und seine Produkte anbieten, die sehr speziell sind und daher normalerweise nicht öffentlich kommuniziert werden. Hier handelt es sich um täglich neu kommunizierte Interna, die zwar nicht als geheim gelten, die aber nur den besonders interessierten Kunden angeboten werden, was diese auch zu schätzen wissen.

Das Unternehmen kann außerdem zeigen, dass es starkes Vertrauen in seine Kunden setzt. Es kann bestimmte Kunden bitten, Beiträge für den Blog zu verfassen, in denen sie von ihren Erfahrungen mit den Produkten und Dienstleistungen des Unternehmens berichten. Diese Beiträge lassen sich dann positiv kommentieren, auch das fördert eine enge und vertrauensvolle Beziehung zu den Community-Nutzern.


Teil 3 des Interviews.

0 Kommentar

Die Tugenden eines Community Managers. | Smarter Service 21. November 2013 - 8:31

[…] 1, 2 und 3 des […]

Antwort

Schreiben Sie einen Kommentar

Ähnliche Beiträge

Der kostenlose Smartletter

Regelmäßig Impulse für die Gestaltung digitaler Produkte und Services.
Jetzt anmelden!