Hardware Is The New Sexy!

von Bernhard Steimel
18. März 2015
Hardware the new SEXY

Wie Software die Welt der Alltagsgegenstände entdecken, umgestalten und revolutionieren wird

Oftmals versuchen wir dem Neuen mit den Rezepten aus der Vergangenheit zu begegnen. Neue Medien verändern aber die Spielregeln grundlegend. Das Internet im Allgemeinen und die Digitalisierung im Besonderen führen dazu, dass ganze Branchen durch Software neu gestaltet werden.

Erfahrungswerte und das Wissen über das Bewährte können nicht als Wegweiser für die digitale Transformation herangezogen werden. Denn immer dann, wenn Produkte und Dienstleistungen zu Software werden, verlieren sie ihre physikalischen Eigenschaften und Beschränkungen.

Wer das Nutzenversprechen für die nächste Ära seines Geschäfts entwickeln will, der darf nicht linear denken, sondern muss wie Internet-Startups denken lernen. Und die beschränken sich lange nicht mehr nur auf Software-Entwicklung, sondern haben begonnen, die Welt der Alltagsgegenstände umzugestalten und zu revolutionieren.

Wer verstehen will, was passiert, der sollte das Makers Movement genauer unter die Lupe nehmen und verstehen lernen, wie weit Hardware-Entwicklung im Do-It-Your-Self-Modus heute schon möglich ist. Und im nächsten Schritt sollte er schauen, welche Produkte sich aktuell bereits auf Crowdfunding-Plattformen wie indiegogo im Prototypen-Stadium befinden.

Die Hardware-Revolution steht vor der Tür

Vor einiger Zeit habe ich den Vortrag von Brady Forrest von Highway1 auf der LeWeb gesehen.

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Seine Venture Capital Gesellschaft hat sich auf die neue Avantgarde von Hardware-Tüftlern spezialisiert. Das Unternehmen bietet Gründern eine Werkstatt und ein viermonatiges Accelerator-Programm für die Entwicklung von smarten Produkten bis hin zur Umsetzung der ersten Prototypen für die Serienfertigung in China.

Für Bradey steht außer Frage, dass auch Menschen ohne besondere Informatikkenntnisse dank zahlreicher frei verfügbarer Software-Angebote wie Adafruit, Github oder Upverter zu Entwicklern werden können.

Mit Mini-Rechnern wie dem Raspberry Pi oder Ardunio lassen zum Beispiel Inszenierungen wie interaktive Lichtinstallationen planen und umsetzen, die früher nur händisch mit großem Aufwand möglich waren. Und Prototypen, etwa kleine Kunststoff-Gehäuse, können heute per 3D-Drucker mit MakerBot hergestellt werden.

Jeder, der in der Lage ist, einen Webbrowser herunterzuladen und über Basiswissen in der Verschlüsselung von Daten verfügt, Person kann sich Bradeys Erachtens nach als Produkt- oder Service-Entwickler betätigen. Menschen gelangen so in den Besitz von Gegenständen oder können Projekte starten, die ohne das Internet unerreichbar oder unmöglich zu realisieren waren.

Und auch die Projektfinanzierung mithilfe des Internets ist in der Lage, Marktkonstellationen auf den Kopf zu stellen:

  • Die Smartwatch Pebble beispielsweise, deren Entwicklung zur Marktreife mithilfe der amerikanischen Crowdfunding-Portale wie indiegogo oder kickstarter gelang, ist in diesem Segment Marktführer vor Sony:

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  • LittleBits, die magnetischen Elektronikbausteine, lassen Fischer Technik alt aussehen:

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  • Flic, der drahtlose Smart Button, ist die einfachste Benutzerschnittstelle der Welt, die überall befestigt werden kann und kabellos mit dem Smartphone kommuniziert. Über eine App lässt sich die Aktion festlegen, die ein Tastendruck auslösen soll:


  • Und Velolock hat ein cleveres Fahrradschloss entwickelt, dass vor Diebstahl schützt und Bike Sharing ermöglicht. Ganz ohne Schlüssel lässt sich LOCK8 per Smartphone öffnen und schließen. Versucht jemand unerlaubt, dass Schloss zu öffnen oder zu knacken, schreckt ein Alarm die Diebe ab. Sollte es dennoch gelingen, das Fahrrad zu stehlen, hilft die GPS-Ortung das gute Stück bald wiederzufinden:

    https://youtu.be/Ly8Vr-X2FRo

Einzig Produktion und Logistik sind derzeit noch die größten Hürden für viele Hardware Startups bis sie ihren Weg in den Handel finden. Auch auf der technischen Ebene sind noch einige Fragen ungelöst, um die einfache Vernetzung von Produkten im Internet der Dinge zu unterstützen.

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