Der digitale Wandel erfordert auch einen „digitalen Mitarbeiter“. Er soll selbständig arbeiten und im Betriebsablauf gut informierte Entscheidungen treffen. Dafür nutzen viele Unternehmen Mobile Business Apps, die den Mitarbeitern jederzeit und an jedem Ort alle Informationen liefern.
Sie benötigen dafür den Zugriff auf alle wichtigen Informationsquellen im Unternehmen. Die Bedeutung dieser Apps zeigte sich besonders deutlich in der Corona-Krise. Die Unternehmen konnten alle Mitarbeiter rasch und frühzeitig über Maßnahmen informieren und somit der Verbreitung von Gerüchten entgegenwirken. Der Vorteil einer allgemeinen App: Sie kann auch von Mitarbeitern genutzt werden, die nicht mit Computern arbeiten.
Neben Apps sind cloud-gestützte Digital Workplaces für viele Unternehmen ein wichtiges Werkzeug. Der Vorteil: Der Arbeitsort wird zweitrangig, Homeoffice oder das Hotelzimmer während einer Dienstreise geben den Mitarbeitern dieselben Möglichkeiten wie das Büro. Social Collaboration Tools vereinfachen die Kommunikation in den Unternehmen, ob nun per Chat oder Video-Konferenz.
Digitale Räume reagieren auf Mitarbeiter
Der Office-Dienstleister Dussmann bietet in seinen Gebäuden für gewerbliche Mieter digitalisierte Büros an, die auf Mitarbeiter reagieren, unter anderem mit einer anwesenheitsabhängigen Licht- und Wärmesteuerung. Basis dafür ist ein intelligentes Gebäudemanagement, das auf Sensoren in den Räumen zurückgreifen kann. Dadurch reagiert die Arbeitsumgebung auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter.
Ein wichtiger Trend sind Smart Spaces. Sie schaffen eine Arbeitsumgebung, die sich positiv auf das Engagement und die Zufriedenheit auswirkt. Darüber hinaus können Smart Spaces auch im Rahmen des Gesundheits- und Arbeitsschutzes eingesetzt werden, indem sie beispielsweise wichtige Umweltparameter überwachen – etwa Luftfeuchtigkeit, CO2-Gehalt und Staubbelastung. Chinesische Unternehmen haben während der Corona-Krise sogar die Körpertemperatur ihrer Mitarbeiter auf ähnliche Weise erfasst.
Den öffentlichen Raum mit KI sichern
Die Kentix GmbH aus Idar-Oberstein bietet ein Fieberthermometer für öffentliche Räume an. Das IoT-basierte Kentix SmartXcan misst zuverlässig die Körpertemperatur durch Analyse von Wärmebildern mit KI-Verfahren. Das Gerät arbeitet automatisiert, kontaktlos und sicher. Es wird an Zugängen zu Gebäuden oder Plätzen eingesetzt und arbeitet mit anderen Zutrittslösungen. Möglich ist zudem die direkte Ansteuerung von Türen, Drehkreuzen, Schleusen oder Schranken. Ein Gerät kann bis zu 700 Personen pro Stunde erfassen. Da die Scanner kombinierbar sind, lassen sich auch Großveranstaltungen überwachen.
Jenseits von Krisenreaktionen erfordern die Veränderungen bei Arbeitsplatz und -weise einen kulturellen Wandel. Dazu gehört auch die Organisationsund Personalentwicklung. Alle Mitarbeiter, inklusive der Führungskräfte, müssen sich auf die digitale Welt und die dort notwendigen selbständigen Arbeitsformen einstellen. Damit dies gelingt, benötigt das Unternehmen informelles Change-Management, das den „Arbeitsplatz der Zukunft“ bei allen Mitarbeitern bekannt macht und sie darauf vorbereitet.
Die Mitarbeiter bei der Digitalisierung mitnehmen
Phoenix Contact, Spezialist für Elektronik und Automation, ist ein Vorreiter bei der Digitalisierung und bei New Work. Oberstes Ziel des Change-Managements ist, die Mitarbeiter bei der Digitalisierung mitzunehmen. Erstens gehört zur digitalen Vision, dass die Arbeitsplätze auch in der Zukunft gesichert sind. Zweitens informiert die Geschäftsleitung über jeden Digitalisierungsschritt. Drittens können sich die Mitarbeiter an Workshops beteiligen und die digitalisierte Welt von Phoenix Contact gemeinsam entwerfen. Viertens achtet das Unternehmen sehr stark darauf, alle Mitarbeiter in einem eigenen Bildungszentrum zu qualifizieren.
Dies ist ein Auszug aus unserer neuen Studie „Trendbook Smarter Manufacturing“. Hier geht‘s zum Download.