Das Jahr 2022 wird viele Herausforderungen bringen – die fortdauernde Pandemie und die aktuelle Lieferkrise sind zwei davon. Der Mittelstand muss deshalb „Harder, Better, Faster, Stronger“ werden. Die digitalen Vorreiter im Mittelstand sind deutlich digitaler, widerstandsfähiger und schneller als die Nachzügler. Dadurch geben sie in ihren Branchen die Geschwindigkeit vor und eilen den Wettbewerbern davon.
Um zu den Vorreitern aufzuschließen, müssen die Chefetagen die Top-Themen Nachhaltigkeit, Beschleunigung und Arbeitergeber-Attraktivität in den Fokus nehmen. Im Business sorgen digitale Kundennähe, Ökosysteme und Collaboration für Erfolg. Die Technologie-Trends Hyperautomation, Cyber-Resilience und Cloud-Plattformen helfen den Unternehmen im digitalen Maschinenraum.
Top-Themen für die Chefetage
Unternehmer haben aktuell viele Herausforderungen zu bewältigen, Resilienz und Anpassungsfähigkeit sind gefragt. So stehen Bewältigung von aktuelle Lieferengpässen, Nachhaltigkeitskonzepte und Rekrutierung von digitalen Talenten auf der Agenda der Chefetage:
#1 – Nachhaltigkeit wird Top-Prio. Digitalisierung hilft ans Ziel zu kommen
Aktuell arbeiten viele Unternehmen an ihren Nachhaltigkeitskonzepten, um die neuen Berichtspflichten ab 2023 zu erfüllen und ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Digitalisierung wird Teil des Klima-Invests – um Energieverbräuche zu messen und zu reduzieren, aber auch um nachhaltige Geschäftsmodelle zu entdecken.
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#2 – Steigender Bedarf nach Transparenz in der Lieferkette
Die aktuelle Lieferkrise zeigt es deutlich: Supply Chains benötigen Smart Analytics, um schnell auf Engpässe in der Produktion und Störungen beim Transport zu reagieren. Zudem benötigen die Lieferketten in Zukunft mehr Transparenz, Flexibilität und Geschwindigkeit. Es geht nicht darum, die Globalisierung zurückzubauen. Es geht darum, sie zu digitalisieren.
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#3 – Digitale Talente finden & binden ist der zentrale Engpassfaktor
Fachkräfte mit digitalen Fähigkeiten sind begehrt und schwer zu finden. Deshalb wird Employer Branding wichtig, denn heute bewerben sich Unternehmen bei den Kandidaten und nicht umgekehrt. Nachhaltigkeit, moderne Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte stehen hoch im Kurs. Digital HR hilft dabei, Talente zu finden und binden – zum Beispiel durch einfache, digitale Recruiting-Prozesse.
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Top-Trends für mehr Geschäftserfolg
Smarte Customer Experience, Plattformen und Ökosysteme sind die Stichworte, die im nächsten Jahr die Diskussion weiterhin beherrschen werden. Für den industriellen Mittelstand gilt: Er muss seine Produkte um Smarte Services ergänzen, um sich vom Wettbewerb abzusetzen. Dabei sind Störerlebnisse in der digitalen Kundenreise ein wichtiger Ansatzpunkt wie z.B. die Beschleunigung von Bestellprozessen.
#4 – Digitale Kundennähe wird zum zentralen Erfolgsfaktor
In den B2B-Märkten findet eine Revolution statt, direkt an der Kundenschnittstelle. Studien zeigen, dass acht von zehn gewerblichen Einkäufern eine verkäuferfreie und damit smarte Customer Experience bevorzugen. Unternehmen, die auch in Zukunft wirtschaftlichen Erfolg haben wollen, müssen den Verkauf digital weiterentwickeln.
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#5 – Neue Erfolgsformel: Digitale Plattform + Business-Netzwerk = Digitales Ökosystem
Die neue Erfolgsformel für den Mittelstand lautet: Digitale Plattformen + Business-Netzwerke = Digitale Ökosysteme. In ihnen ergänzen sich einzelne Produkte und Services gegenseitig. Das Einzelprodukt verwandelt sich in ein smartes Produkt- und Servicebündel. Die Kunden erhalten damit den gesamten Nutzen des Ökosystems.
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#6 – Für Mobile Work werden Collaboration-Plattform zur kritischen Infrastruktur
Digitale Zusammenarbeit mit Microsoft Teams oder Slack vereinfacht die tägliche Arbeit – nicht nur im Homeoffice. Solche Collaboration-Plattformen werden zu einer kritischen Infrastruktur und ermöglichen Mobile Work, die Arbeit am Wunschort. In Zukunft gilt: Digital besser zusammenarbeiten und das Unternehmen wird erfolgreicher.
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Das Trendbook Smarter Customer Experience beschreibt, wie kunden-zentrische Unternehmen Kundenerlebnisse durch smarten Service optimieren und damit mehr Umsatz erzeugen.
Top-Technologien für den digitalen Maschinenraum
Digitale Technologien entwickeln sich permanent weiter: Aus Automatisierung wird Hyperautomation, aus IT-Security Cyber Resilience und die IT wird zum Cloudservice.
#7 – Hyperautomation treibt Prozessdigitalisierung
Hyperautomation heißt Prozessautomatisierung mit RPA, KI und Analytics. Unternehmen schalten damit den Turbo an und beschleunigen die Abläufe in allen Bereichen. Sie bleiben ihren Kunden auf der Spur, verbessern Entwicklung und Produktion und stärken die Effizienz aller Prozesse. Das Ziel: Mehr Geschwindigkeit und ein größerer Geschäftserfolg.
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#8 – Die Anzahl der Cyber-Angriffe steigt, Cyber Resilience sichert Arbeitsfähigkeit!
Unternehmen müssen ihr Immunsystem mit IT-Security und digitaler Zuverlässigkeit stärken. Zusammen ergibt das Cyber Resilience, eine höhere Widerstandsfähigkeit. Datensicherheit und Datenschutz müssen von Anfang an berücksichtigt werden, sowohl beim Aufbau der IT-Infrastruktur als auch bei der Gestaltung der Datenarchitektur.
#9 – Der Umstieg auf Cloud-Plattformen setzt sich fort
Cloud-Infrastrukturen und -Plattformen machen Unternehmen besser. Sie erhalten damit Zugriff auf neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und Industrial IoT. Die Cloud-Transformation sorgt dafür, dass die Unternehmen auch in Zukunft Erfolg haben und zu den digitalen Vorreitern aufschließen können.
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Das Trendbook Digital Platforms erläutert aktuelle Herausforderungen im Maschinenraum der Digitalisierung und wie Plattformen zur erfolgskritischen Infrastruktur werden. Es zeigt, wie diese zuverlässig und resilient gestaltet werden
Was kann man von digitalen Vorreitern lernen?
In der aktuellen Krise zeigt sich, dass es mehr oder weniger resiliente Firmen gibt: Nicht jedes Unternehmen erlitt dauerhafte wirtschaftliche Schäden. Besonders die digitalen Vorreiter besitzen wirtschaftliche Resilienz – die Fähigkeit, zyklische und strukturelle Veränderungen von Angebot und Nachfrage weiterhin Gewinn zu erwirtschaften. Sie besitzen fünf entscheidende Merkmale:
- Harder: Sie treffen harte Entscheidungen, indem sie einen klaren Wertschöpfungsfokus haben und z.B. wenig genutzte IT-Systeme abschalten, um effizienter zu werden.
- Faster: Sie bewegen sich schneller, denn zwischen Business und IT passt kein Blatt Papier. Mit agiler Entwicklung und DevOps treiben sie Innovation voran.
- Stronger: Sie reinvestieren in digitale Plattform-Infrastrukturen und setzen konsequent auf Automatisierung, um den Datenfluss zu beschleunigen.
- Smarter: Sie nutzen die Möglichkeiten digitaler Customer Experience und setzen auf digitale Technologien, etwa Data Analytics, Machine Learning und das Industrial IoT.
- Empathischer: Sie sind kundenzentrisch: Sie denken alle Produkte und Services vom Kunden her und fokussieren sich darauf.