Wer die Emissionen nicht senkt, riskiert Strafen

von Ingo Steinhaus
3. Mai 2022

Erst die kleinen Dinge umsetzen, um ins Handeln zu kommen, rät Ralf Schikiera, Head of IoT Sales bei der Deutschen Telekom IoT GmbH für mittelständische Unternehmen. Mit diesem pragmatischen Ansatz beschreiten Unternehmen den Weg zu nachhaltigen Geschäftsmodellen.

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Die geplante Emissionssenkung bis 2030 (Quelle)

Wie trägt das Internet of Things dazu bei, die Nachhaltigkeit von Unternehmen zu stärken und die CO2-Emission in Richtung Null zu treiben?

Das IoT ist ein weltweiter Wachstumsmarkt mit gut 15 Prozent Wachstum pro Jahr. Auch in Deutschland steigt die Nachfrage stark. Die wichtigsten Use Cases sind Condition Monitoring, Tracking, Produktionssteuerung und Smart Metering.

Viele dieser Lösungen sind nachhaltig, weil sie beispielsweise in der Logistik Leerfahrten vermeiden oder die Disposition und die Routen optimieren. Im produzierenden Gewerbe geht es eher darum, beispielsweise die Lebensdauer von Maschinen und Geräten zu verlängern, indem Anomalie-Erkennung Geräteausfälle vermeidet.

Die Senkung der Emissionen ist für Unternehmen entscheidend, auch angesichts von Strafzahlungen, wenn sich der CO2-Ausstoß nicht verringert. Das gilt auch für andere Einsatzszenarien, beispielsweise bei der Frühwarnung vor Hochwasser und anderen Naturereignissen.

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Wie weit ist der deutsche Mittelstand bei der Umstellung auf Nachhaltigkeit?

In der Praxis stellen wir fest, dass der Mittelstand mit Nachhaltigkeit noch Schwierigkeiten hat. Das Thema ist für viele Unternehmen nicht fassbar. Wir stellen fest, dass erst Bewegung hineinkommt, wenn es eine staatliche Regulierung gibt. Andere Unternehmen werden auf bestimmte Themen aufmerksam, wenn es neue Konkurrenz durch Startups oder ausländische Unternehmen gibt.

Ein Beispiel dafür ist ein Sensorhersteller. Seine chinesischen Konkurrenten produzieren hochwertige Sensoren für weniger als die Hälfte der Kosten. Das bisherige, rein auf Hardware basierende Geschäftsmodell, ist also nicht mehr tragfähig. Als Alternative haben wir mit ihm zusammen ein neues digitales , nachhaltiges Geschäftsmodell entwickelt.

Konkret geht es um große Transportbehälter aus Stahl für die Lebensmittelindustrie. Sie haben hohe Herstellungskosten, aber viele Unternehmen wissen gar nicht, wo sich ihre Behälter befinden. Dadurch geraten sie aus dem Blick und gehen häufig sogar verloren.
Dafür hat der Hersteller Sensorboxen entwickelt, die Temperatur, Feuchtigkeit, Erschütterungen und die aktuelle GPS-Position ermitteln und in eine Cloud-Plattform senden. Diese Lösung stärkt die Nachhaltigkeit, da die Stahlbehälter länger und besser genutzt werden. Zudem sind die transportierten Lebensmittel besser vor Verderb geschützt.

Was raten Sie einem Unternehmen, das seine eigenen Geschäftsmodelle im Bereich Green IoT aufbauen möchte?

Den wichtigsten Ratschlag kann ich in zwei Worten ausdrücken: Klein anfangen. Größere Projekte erfordern eine längere Vorbereitungszeit und sind in der Entwicklung aufwändiger. Die Unternehmen sollten also nicht lange nachdenken, sondern mit kleinen Lösungen anfangen.

Dafür eignet sich beispielsweise das Facility-Management, die Produktion, aber auch hybrides und mobiles Arbeiten. Im ersten Schritt sollten Unternehmen sich Themen vornehmen, die kurzfristig machbar sind und schnell zu ersten Ergebnissen führen.

Das ist ein pragmatischer Ansatz, bei dem man die wirklich großen CO2-Träger erst nach und nach angeht. Ich stelle immer wieder fest, dass in den Unternehmen das Thema zwar als wichtig erkannt worden ist, aber es dann bei der Umsetzung hapert. Es wird zu viel überlegt und nachgedacht. Deshalb würde ich jedem raten: Erst die kleinen Dinge umsetzen und anschließend die großen Dinge anstoßen.

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