Twin Transformer sind resilienter in Krisen – so lautet eines der ersten Ergebnisse unserer 4. Studie „Digitale Vorreiter im Mittelstand“. Viele Unternehmen verfolgen für die Zukunftssicherheit eine Doppelstrategie: Bei ihnen gehen Digitalisierung und Nachhaltigkeit Hand in Hand. Sie setzen auf Nachhaltigkeit, um zukunftssicher zu werden, und nutzen digitale Technologien, um dieses Ziel zu erreichen. Unser Fazit: Zwischen der digitalen Transformation und der Nachhaltigkeitstransformation bestehen große Synergien.
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Der Inhalt dieses Beitrags
Über die Studie
Wir haben 50 Top-Entscheider und Digitalisierungsverantwortliche aus dem Mittelstand in einstündigen Tiefeninterviews befragt, die Ergebnisse mit quantitativen und qualitativen Methoden analysiert und Fallstudien erarbeitet.
- Unser Zeitplan
- Interviews: Jun - Okt 2023
- Analyse: Okt - Nov 2023
- Fallstudien: Nov – Dez 2023
- Pressekonferenz: Jan 2024
- eBook: Feb 2024
Erste Ergebnisse: Nachhaltigkeit bringt eine Dividende
Seit 2017 befragen wir regelmäßig Führungskräfte im deutschen Mittelstand nach den wirtschaftlichen Ergebnissen ihrer Digitalisierungsstrategie. Die ersten beiden Studien „Digitale Dividende im Mittelstand“ (2018) und „Digitale Vorreiter im Mittelstand“ (2020) zeigten vor allem den Zusammenhang zwischen Digitalisierung und Geschäftserfolg sowie erfolgreiche Innovationsstrategien. Im dritten Teil der Studienreihe befassten wir uns mit den „Resilienzmeistern“ (2022), die mit Digitalisierung ihr Unternehmen widerstandsfähiger machen.
In der aktuellen Studie behandeln wir die Twin Transformer und fragen: Sind Investitionen in Nachhaltigkeit nur ein Kostenfaktor oder lässt sich eine Nachhaltigkeitsdividende erwirtschaften? Und wenn ja, welche Rolle spielt die Digitalisierung? Auf der Suche nach der Nachhaltigkeitsdividende haben wir mehr als 50 Führungskräfte aus dem deutschen Mittelstand befragt.
Vorteile der Twin Transformation
Ein prägnantes Ergebnis zeigte sich sehr rasch in der Befragung: Jedes zweite Unternehmen sieht durch die gleichzeitige Verfolgung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit strategische Vorteile im Wettbewerb. Dabei ist Digitalisierung ein zentraler Hebel. Wie bereits unsere Studie ESG im Mittelstand deutlich machte, benötigt ein umfassendes Nachhaltigkeitsmanagement die Digitalisierung als Basis.
Unsere Erfahrungen aus diesen Studien widerlegen den allgemein in der Öffentlichkeit geäußerten Eindruck, dass der deutsche Mittelstand das Thema Nachhaltigkeit nur unter Zwang angeht. Klar wird, dass viele Unternehmen das Thema ganzheitlich betrachten und dabei den Schwerpunkt auf das Machbare legen.
Innovationsbeispiele aus dem Mittelstand
Die Buhck Gruppe war als erster Umweltdienstleister in Deutschland klimaneutral. Das Unternehmen richtet seinen Fokus auf Innovationen in der Kreislaufwirtschaft, beispielsweise in Gipsrecycling oder die Wiederverwertung von gebrauchten Fotovoltaikmodulen.
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Die Mader GmbH ist ein Anbieter von moderner Drucklufttechnik. Das Unternehmen bedient mit 85 Mitarbeitern etwa 4500 Kunden und hat als kleinerer Mittelständler die Digitalisierung seines Portfolios stark vorangetrieben. So bietet das Unternehmen smarte Druckluft in einem Pay-per-Use-Modell.
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Der Messtechnikspezialist Wenzel sieht sich selbst als Vorreiter in Sachen sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit – zum Beispiel mit der jüngst eingeführten Viertagewoche. Das neue Arbeitszeitmodell bringt den Mitarbeitern einen 36-Stunden-Vertrag ohne Lohnverzicht. Produktivitätsverluste? Keine!
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Die Doppeltransformation jetzt angehen
Der Klimaschutz erlaubt kein Zögern, Unternehmen müssen jetzt starten – wie die Twin Transformer . Die Regulierung zwingt alle zum Handeln. Aktuelle Studien zeigen, dass viele Unternehmen ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht haben. Laut unserer Resilienzmeister-Studie arbeiten acht von zehn Unternehmen bereits an ihrer Nachhaltigkeitsagenda.
Nachhaltigkeit wird dabei zum umfassenden Unternehmensleitbild (Siehe das Trendbook Multikrise). Der Begriff bezeichnet ein Handlungsprinzip zur verantwortungsbewussten Nutzung von Ressourcen, bei dem die Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme erhalten bleibt. Konkret geht es dabei um Emissionssenkung, soziale Verantwortung und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Digitale Geschäftsmodelle sind ein wesentlicher Beitrag, um die Transformationsziele zu erreichen.
Im deutschen Mittelstand gibt es bereits Unternehmen mit einer Doppelstrategie. Diese „Twin Transformer” sind Vorreiter sowohl bei der Digitalisierung als auch bei der Nachhaltigkeit. Durch diese Kombination entstehen neue Wertschöpfungsquellen und die entsprechenden Unternehmen zeigen eine deutlich bessere Geschäftsentwicklung, wie wir bereits im Trendbook Nachhaltigkeit zeigen konnten.
Twin Transformer haben Unternehmermut: Weniger Bedenkenträger, mehr Chancendenker!
Der anstehende Umbau der Geschäftsmodelle ist komplex und erfordert einen langen Atem. Klassische Ertragsquellen versiegen, technische Lösungen fehlen, neue Infrastrukturen müssen aufgebaut werden. Zudem erfordert der Umbau Investitionen in bislang unbekannter Höhe und neue Qualifikationen in der Belegschaft. Wir wollen herausfinden, wie die Vorreiter diese Herausforderungen meistern.
„Mittelfristig führt kein Weg an einer entschiedenen Transformationsstrategie vorbei – mit den zwei Schwerpunkten ESG und Digitalisierung. Beide Trends haben einen so umfassenden Impact auf die gesamte Wertschöpfung und das wirtschaftliche Umfeld, dass kein Unternehmen hier an der Seitenlinie stehen kann – Konjunkturflaute hin oder her.“
Wirtschaftlicher Erfolg mit der doppelten Transformation
Ein Unternehmen ist desto erfolgreicher, je nachhaltiger es wirtschaftet. Accenture hat in einer Studie nachgewiesen, dass die 25 Prozent der erfolgreichsten Unternehmen zugleich besonders nachhaltig sind. Bei einer Befragung in der Studie von Terwiesch (2022) gaben wiederum 96 Prozent der 765 Befragten an, dass die Digitalisierung wesentlich für die Nachhaltigkeit ist. (Quelle)
Das zeigt, dass die Chancen der Digitalisierung als Mittel zu mehr Nachhaltigkeit von deutschen mittelständischen Unternehmen erkannt werden. Laut aktueller Studien fehlt es jedoch an Wissen, Lösungsansätzen und Inspiration für die Umsetzung der doppelten Transformation bzw. die Nutzbarkeit der Synergien zwischen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. (Quelle)
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