Eine Zukunft, in der wir gerne leben, wird von Menschen gemacht, denen eine gute Zukunft am Herzen liegt. Wer mit wachsamem Optimismus an die Zukunft herantritt, dem bietet sie unendlich viele Gelegenheiten, mehr zu erreichen, Großes zu schaffen und gemeinsam mit Gleichgesinnten erfolgreich zu sein.
Zukunft beginnt mit Bildern von dem, was wir für uns, für unser Umfeld und für die Menschheit erhoffen. Doch vor uns liegen Hochgeschwindigkeitswildwasserzeiten, die alles bislang Gesehene in den Schatten stellen. Ungewissheiten lauern an jeder Ecke. Präzisionsplanung ist zwecklos. Permanente Vorläufigkeit wird zur Normalität. Das Alte stirbt bereits, doch das Neue ist erst in Ansätzen da.
Diesen Schwebezustand der Unsicherheit, der Mehrdeutigkeiten und Zweifel halten Menschen nicht besonders gut aus. Wir fühlen uns ausgeliefert, gestaltungsohnmächtig, irgendwie dauerbedroht. Dies erklärt die Unruhe, das Ausgelaugtsein, die Gereiztheit und Überforderung, die derzeit so spürbar ist. Und noch etwas kommt hinzu: Ein krankes Klima und eine kranke Natur machen die Menschen anfällig und matt.
Die Grenzen des Machbaren verschieben sich täglich
Geopolitische Verwerfungen, Krisenherde, die Folgen der globalen Erwärmung sowie die Neukombination von Technologien und Industrien sorgen für Wechselwirkungen, die sich im Vorfeld gar nicht absehen lassen. Dies erfordert Adaptionskompetenz. Das kann sehr stressig sein, zumal der stabilisierende Faktor der Verlässlichkeit fehlt.
So sind Entscheidungen immer nur ein Zwischenschritt. Jede gelungene Innovation bewirkt umgehend weitere Innovationen. Und mit jeder Innovationswelle nimmt die Entwicklungsgeschwindigkeit zu. Die Grenzen des technologisch Machbaren werden quasi täglich verschoben. In einem derart unvorhersehbaren Umfeld ist es unmöglich, im Voraus zu wissen, was funktionieren wird und was nicht.
Zukunft wird von Übermorgengestaltern gemacht
Wer zögerlich wartet, was sich wie in Zukunft entwickelt, wird nicht schnell genug sein, um die Vorsprünge Anderer einzuholen. Viele sind längst in Aufbruchstimmung. Überall gibt es Vorreiter und Schrittmacher, experimentierfreudige Weichensteller und tatkräftige Übermorgengestalter, die den notwendigen Wandel initiieren.
Sie sind die treibende Kraft, damit das notwendige Neue entsteht. Sie sind Brückenbauer zwischen gestern, heute und morgen, Konnektoren zwischen drinnen und draußen, Voraustrupp ins Neuland, Helfershelfer auf dem Weg in die Zukunft, Lotsen in die kommende Zeit. Sie sind aufgeschlossen für das Wohlergehen der Menschen, für Digitales und alles rund um den Schutz des Planeten.
Wie ein robustes Zukunftsmindset entsteht
Zukunft ist die Imagination zukünftiger Gegenwarten. Das bedeutet: Die eine Zukunft gibt es nicht. Und schon gar nicht ist sie determiniert. Vielmehr ist sie die Antizipation kommender Möglichkeiten. Mit Übung, Intuition und profundem Wissen können wir manches erahnen, nach leisen Signalen lauschen und Trends deuten lernen.
Wer die Zukunft gestalten will, muss diese also zunächst ergründen, muss Zukunftsverständnis entwickeln, muss Szenarien erstellen und panikfrei mit ihrer Hilfe erkunden, wie die Welt in fünf, in zehn oder in zwanzig Jahren aussehen könnte.
Zukunftskompetenz bedeutet insofern:
- Zukunft verstehen. Dafür brauchen wir Wissen, Erfahrung und Imagination.
- Zukunft gestalten. Dafür brauchen wir Können, Wollen und Dürfen.
Was geht denn schon mal? sollte dabei unser Grundmodus sein. Hierbei benötigen die Mitarbeitenden ausreichend Freiraum zum Experimentieren – und die Erlaubnis Fehler machen und auch Scheitern zu dürfen. Für den, der so an die Zukunft herantritt, bietet sie schier unendlich viele Gelegenheiten, mehr zu erreichen und Großes zu schaffen. Denn es ist nicht die Zukunft an sich, die uns beunruhigt oder hoffnungsvoll stimmt, es ist unsere eigene Meinung darüber.
„Später“ heißt in rasanten Zeiten schnell „zu spät“
Je eher wir uns auf das Positive und die Überwindung von Hindernissen konzentrieren, desto größer sind unsere Chancen, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Nicht irgendwann, sondern jetzt müssen wir mit den notwendigen Schritten beginnen. Wie wir heute durch die Arbeits- und Lebenswelt navigieren und was wir dabei tun oder lassen, entscheidet darüber, wie es uns künftig ergeht.
Zwangsläufig wird es hierbei neue, zukunftsweisende Formen des Wirtschaftens geben. Die alten haben eine erschöpfte Umwelt und erschöpfte Menschen hinterlassen. Wir können uns entscheiden, das zu ändern. Immer mehr Menschen brennen für immaterielle Werte, für mehr Freizeit statt mehr Besitz, mehr Freundlichkeit, Wertschätzung, Wohlbefinden.
In einer hypervernetzten Welt ist niemand mehr eine Insel. Die besten Innovationen entstehen durch das Zusammenlegen der unterschiedlichsten Kompetenzen an den Schnittstellen verschiedener Disziplinen. Dies verbindet sich mit sozialer Verantwortung und dem Schutz unseres Heimatplaneten, damit er auch für kommende Generationen lebenswert bleibt.
Vernetzung und die Erfolgstriade der Zukunft
In der Future Economy, in der sich menschliche und künstliche Intelligenzen miteinander verbinden, ist Multiperspektivität ein weiteres Muss. Dabei geht es nicht länger um den Wettstreit isolierter Einzelaktivitäten. Die zunehmende Komplexität verlangt sich cross- und transfunktional vernetzende Vorgehensweisen. Drei strategische Handlungsfelder stehen hierbei im Focus:
- regenerative Nachhaltigkeit: Dabei spielen die Circular Economy, der Klimaschutz, XaaS und weitere nachhaltige Geschäftsmodelle eine maßgebliche Rolle.
- strukturelle Transformationen: Hier geht es primär um Zukunftsszenarien, Zukunftstechnologien und die Zusammenarbeit in Business-Ecosystemen.
- Top-Innovationskompetenz: Dies umfasst zukunftstaugliche Innovationen sowie die Auswahl passender Innovationshelfer und effizienter Innovationsprozesse.
Diese drei Handlungsfelder sind eng miteinander verwoben: Um Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu realisieren, brauchen wir strukturelle Transformationen in weiten Bereichen der Wirtschaft – und zugleich eine Vielfalt unverbrauchter Ideen. Eine hohe Innovationskompetenz verhilft zu neuen, transformativen Geschäftsmodellen in attraktiven Zukunftsmärkten, und diese setzen ein umweltschonendes und zugleich menschenfreundliches Handeln voraus.
„Und die Digitalisierung?“, werde ich manchmal gefragt. Ja, die Digitalisierung treibt die Zukunft mit Macht voran, doch letztlich ist sie immer nur Mittel zum Zweck. Mit ihrer Hilfe werden Nachhaltigkeit, Transformation und Innovationen im Dreiklang die Zukunft gestalten. Dafür brauchen wir Neugier, Zuversicht, Wagemut, Tatkraft und wilde Entschlossenheit: als Individuum, als Unternehmen und als Gesellschaft.
Das neue Buch der Autorin
Anne M. Schüller
Zukunft meistern
Das Trend- und Toolbook für Übermorgengestalter
Gabal Verlag 2024, 232 S., 29,90 €
ISBN: 978-3-96739-181-7
Zukunft meistern ist eine Entdeckungsreise zu den wichtigsten Zukunftstrends der nächsten Dekade, zu Pionieren, Innovatoren und Übermorgengestaltern. Unterhaltsam geschrieben zeigt es anhand inspirierender Beispiele, in welche Richtungen sich Leben und Arbeit, Gesellschaft, Geschäftsmodelle und Kundenbeziehungen fortan entwickeln. Verbunden damit bietet es praxiserprobte Lösungen und nützliche Vorgehensweisen, zusammengeführt in der Erfolgstriade der Zukunft: Nachhaltigkeit, Transformation und Innovation. Technologien, Digitalisierung und KI sind hierbei Mittel zum Zweck. Neben den dazugehörigen Umsetzungsschritten verrät die Autorin auch ihre Top-30-Erfolgstipps, damit es jedem gelingt, zu einem Überflieger der Wirtschaft zu werden.