Fragmentierte Intelligenz: Mitmachen bei der Studie „Die Zukunftsmacher

von Gunnar Sohn
8. Mai 2025

Die Digitalisierung des Mittelstands schreitet voran – aber sie schreitet nicht geordnet. Sie tastet sich vor, setzt Impulse, erschöpft sich im Versuch. Zwischen Hoffnung und Handlungsverlegenheit entfaltet sich ein Bild, das an eine frühe Phase der Elektrifizierung erinnert: Strom floss, aber keiner wusste genau, wohin.

Heute ist es die Künstliche Intelligenz, die in die Betriebe eingespeist wird – nicht als große Linie, sondern als Flickwerk. Im Kundenservice ein Chatbot, in der Buchhaltung ein Recommender-System, beim Recruiting ein automatisiertes Screening. Es ist, als hätte man ein Orchester, das zwar Instrumente besitzt, aber keinen gemeinsamen Takt.

Doch Technik, so lehrt uns die Geschichte der Industrialisierung, wirkt nicht allein durch ihre Präsenz, sondern durch ihre Strukturierung. Sie verlangt nach Integration, nach strategischer Fassung. Was im Augenblick unter dem Namen KI in vielen Unternehmen Einzug hält, sind nicht selten spontane Lösungen, die sich dem Zugriff der Organisation entziehen – Schattenintelligenz, betrieben aus Effizienznot, nicht aus Überzeugung.

An dieser Stelle setzt das Studienprojekt „Die Zukunftsmacher“ an. Es fragt nicht nach dem nächsten Hype, sondern nach dem Ernst der Lage: Wie wird Künstliche Intelligenz dort wirksam, wo sie mehr sein soll als Reaktion – nämlich Gestaltungskraft? Wo entwickelt sie nicht nur Geschwindigkeit, sondern Richtung?

Das Ziel ist kein systematischer Vergleich im Sinne einer Marktforschung, sondern eine analytische Erhebung von Strategien. Das Augenmerk gilt jenen Unternehmen, die sich aufgemacht haben, KI nicht als Werkzeugkasten zu betrachten, sondern als Bestandteil eines neuen Betriebssystems. Sie denken Organisation, Wertschöpfung und Führung neu – oft tastend, selten mit großen Worten, aber mit innerer Konsequenz.

Denn dort, wo sich echte Fortschritte zeigen, ist stets ein Muster zu erkennen: Datenarchitektur ersetzt Datenansammlung, Verantwortlichkeit ersetzt Zuständigkeit, Führung ersetzt Verwaltung. Der Impuls zur Veränderung kommt selten von außen, aber immer von oben.

Diese Unternehmen – und die Personen, die sie lenken – stehen im Zentrum der Studie. Sie sind keine repräsentativen Einzelfälle. Sie sind Indikatoren für das, was möglich wird, wenn Denken erlaubt und Lernen strukturell verankert wird.

Die Studie lädt zur Teilnahme ein – nicht als Pflichtübung, sondern als Gelegenheit zum Selbstverständnis. Denn wer über sein Tun spricht, begreift es mit anderer Klarheit.

Und vielleicht liegt darin der eigentliche Fortschritt: Nicht in der Geschwindigkeit der Implementierung, sondern in der Fähigkeit, Zusammenhang zu stiften.

Wer sich in dieser Beschreibung wiederfindet – als Entscheider, als Gestalter, als jemand, der die Übergänge nicht nur verwalten, sondern mittragen will –, ist eingeladen, Teil dieser Untersuchung zu werden. Die Studie „Die Zukunftsmacher“ lebt vom Dialog mit jenen, die den Wandel nicht verkünden, sondern konkret vollziehen. Ihre Perspektiven, Erfahrungen und auch Zweifel sind es, die dieser Erhebung Substanz verleihen. Die Einladung steht – diskret, aber bestimmt. Bitte melden bei Bernhard Steimel.

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