Der Code, der spricht: Mein Beginn als Chefredakteur bei Smarter Service – Eine Bilanz der ersten fünf Monate

von Gunnar Sohn
12. Mai 2025

Es beginnt mit einer einfachen Frage: Was, wenn die Dinge nicht mehr bloß Werkzeuge sind – sondern Erzähler? Und was, wenn ihre Geschichten nicht in Sätzen daherkommen, sondern in Signalen, Metriken, Algorithmen?

Als ich meine Arbeit als Chefredakteur von Smarter Service beginne, wird mir klar: Wir berichten nicht mehr über die Welt. Wir berichten aus einem System, das selbst Welt geworden ist. Ein Informationsraum, in dem die „Unsichtbare Ordnung“ herrscht – nicht sichtbar, aber wirkmächtig. Vernetzte Produkte, Daten und KI: Das ist keine Zukunftsmusik. Das ist Gegenwart in Echtzeit.

Ein Medium, das klug sein will, muss mehr können als berichten. Es muss Verbindungen sehen. Es muss Muster erkennen. Es muss aushalten, dass „KI unendlich skalierbar“ ist – während unser Denken noch in Absätzen tickt.

Wir bewegen uns zwischen neuronalen Netzen und gespaltener Wahrnehmung der Wirtschaftskrise“. In einer Welt, in der die ökonomische Lage eine ist – das Gefühl dazu aber eine völlig andere. Willkommen in der Ära der gefühlten Statistik.

Organisationen taumeln, weil sie „die neue Unübersichtlichkeit“ nicht in den Griff bekommen. Die Gründe? Zu viele Daten, zu wenig Bedeutung. Unsere Artikel sind Versuche, diese Bedeutung zurückzugewinnen. Manchmal polemisch, manchmal analytisch. Immer relevant.

Der „Algorithmus als unsichtbare Hand“ kalibriert die Wirtschaft neu. Keine Managerentscheidung bleibt unbeobachtet. Kein Impuls ungefiltert. Willkommen im kybernetischen Kapitalismus.

Wir beobachten Arbeitsmärkte wie Börsenkurse: Analyse der Entwicklung offener Stellen je Branche“. Konjunkturindikatoren sind heute Clickstreams.

Und während das Fernsehen noch über Deep Tech rätselt, sagen wir: Mit dem Zweiten sieht man schlechter“. Denn Technologie muss nicht erklärt werden – sie muss verstanden werden. Im System. Im Kontext. In der Architektur.

Mit dem „Smarter Service Briefing“ haben wir einen neuen Taktgeber gestartet. Kein Newsletter. Eine semantische Diashow der Woche.

Wirtschaft ist heute Preis ohne Besitz. Eigentum wird ersetzt durch Zugang. Besitz durch API. Ein neues Denken setzt sich durch.

Wir zeigen, dass Deutschlands Innovations-Tempomat kaputt ist. Das Tempo der Ideen wird nicht mehr in Forschungsetats gemessen, sondern in Sekundenbruchteilen auf Serverfarmen in Irland.

Und ja: Macht durch Technologie ist nicht nur ein geopolitischer Begriff. Sie ist längst ein psychologischer. Wer Zugriff auf den Code hat, hat Zugriff auf die Welt.

Unser Job? Reduktion der Komplexität durch radikale Analyse. Wie etwa in:
Maschinen, die denken, Ökonomische Sicherheitspolitik als Verteidigungsstrategie oder
Künstliche Intelligenz und menschliche Intuition.

Mein journalistisches Ziel ist klar: Den Daten zuhören. Den Mustern folgen. Den Satzbau der Maschinen verstehen – und ihm ein menschliches Echo geben.

Denn: Die Dinge sprechen. Die Frage ist nur, ob wir sie endlich ernst nehmen.

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