Nachhaltigkeit muss in der Organisation verankert sein, so die Erkenntnis der Hermes Group. Sie ist im Gesundheitsmarkt aktiv und deckt mit den drei Gesellschaften Hermes Arzneimittel (Apothekenbelieferung), Hermes Pharma (Auftragsproduktion) und Bad Heilbrunner (Heiltees und -kräuter für den Einzelhandel) drei Märkte mit ganz unterschiedlichen Anforderungen ab.
Für Arzneimittel steht die Nachhaltigkeit der Rohstoffe im Vordergrund. Erst in der letzten Zeit sind Verpackungsmaterial und Lieferkette in den Blick geraten. Für die Auftragsproduktion ist eine EcoVadisZertifizierung zum Nachweis von Maßnahmen für Nachhaltigkeit ein Standard, ohne den es keine Aufträge gibt.
„Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit müssen im Einklang stehen.”
FRANK hemmers, Head of esg & it
Die Orientierung an ESG-Kriterien ist weitgehend. Erste Erfolge sind beispielsweise einheitliche Wesentlichkeitsanalysen für alle drei Teilgesellschaften, die als Grundlage für Nachhaltigkeitsberichte dienen. Das Unternehmen achtet in der Produktentwicklung auf nachhaltige Rohstoffe und Verpackungen. So werden Produkt- und Verkaufsverpackungen aus Plastik nach und nach ausgelistet und nicht mehr hergestellt.
Ziel ist die Entwicklung einer nachhaltigen Wertschöpfungskette. Dazu gehört beispielsweise Abwärmenutzung an den Produktionsstandorten, der Einkauf von 100%igem Ökostrom und die Nutzung von Fotovoltaik. Darüber hinaus stellt das Unternehmen seinen Fuhrpark auf Elektromobilität um.
Ein wichtiges Element dieser Strategie ist Digitalisierung, die in erster Linie als Effizienzmaßnahme genutzt wird, beispielsweise durch die Automatisierung von Prozessen und das Abschaffen von Papierprozessen. Der Fokus ist Datenkonsolidierung, um das ESG-Reporting und die Anforderungen von Banken zu erfüllen. Darüber hinaus nutzt Hermes einen digitalisierten Serialisierungsprozess, um die Fälschungssicherheit der Medikamente durch Seriennummern zu verbessern.
Parallel hat das Unternehmen Open Leadership eingeführt. Diese Entwicklung ist eine Folge des Übergangs von einem zentralisierten, inhabergeführten Unternehmen zu einer Holdingstruktur. Sie bietet den einzelnen Gesellschaften Freiräume, das Unternehmen ist nicht mehr der große und schwer zu wendende Tanker.
Die IT spielt eine zentrale Rolle als Basis für die Digitalisierung in den Einzelunternehmen. Sie fördert die interne Vernetzung und sorgt für weitgehend einheitliche Systeme. Etwa 80 Prozent der Anwendungen werden in allen Unternehmen genutzt, die verbleibenden 20 Prozent sind spezifische Systeme für die jeweiligen Teilmärkte
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Studie „Twin Transformation“. Einen Überblick über den Inhalt gibt der Artikel Neue Studie: Doppelte Transformation. Nachhaltig + Digital = Zukunftsfähig. Sie können die Studie außerdem direkt kostenlos herunterladen.
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