E-Mail-Marketing: Viel hilft viel…

von Jens Klemann
12. September 2014
Viel hilft viel - oder: Warum meine "conversion rate" immer schlechter wird

Warum meine „conversion rate“ immer schlechter wird

Es ist immer wieder spannend, wenn man Kunden rund um Leadgenerierung berät und versucht, intelligente Kampagnen zu entwickeln. Auf Basis von aktuellen Technologien – wie z.B. Marketing Automation Plattformen – lassen sich leicht mehrstufige Kampagnen aufsetzen, die einerseits den Kunden an der richtigen Stelle abholen und ihn zielgerichtet informieren, die andererseits auch qualifizierte Leads für das Unternehmen bringen.

Doch leider entscheiden sich Unternehmen sehr oft am Ende für ein anderes Vorgehen: Sie kaufen einfach neue E-Mail-Daten.

Am Ende steht dann nicht selten die Verwunderung, warum der „Erfolg“ (bzw. die conversion rate) von einfachen Kampagnen auf Basis dieser Daten weit hinter den Erwartungen zurück bleibt. Dabei muss man sich nur kurz überlegen, wo die stets neuen „Millionen aktueller E-Mail-Adressen“ eigentlich herkommen sollen – wo die Einwohnerzahl in Deutschland doch eigentlich recht konstant bleibt!?

Wenn man dann noch berücksichtigt, dass diese Daten möglicherweise gleich an mehrere Unternehmen verkauft werden, kann man sich die aktuelle Halbwertzeit einer E-Mail-Adresse wie „peter36219@aol.de“ ungefähr vorstellen. Ebenso wie den Wert, den eine solche Adresse für ein Unternehmen hat.

Bleibt also die Frage, warum heizen Unternehmen diese „SPAM-Spirale“ stets weiter an (man bedenke: Nach aktuellen Untersuchungen sind ohnehin schon rund 67 Prozent des globalen E-Mail-Verkehrs SPAM)?

Viel hilft viel - oder: Warum meine "conversion rate" immer schlechter wird

Spam-Anteil im E-Mail-Traffic im Juli 2014

Wann lernen Unternehmen, dass es viel (kosten-)effektiver und darüberhinaus auch nachhaltiger ist, die vorhandenen E-Mail-Adressen intelligent zu bespielen? Lieber eine sympathische Reaktivierungskampagne für „schlafende Adressen“ als für ein mehrfaches des Budgets wieder unzählige „Wegwerf-Adressen“ zu kaufen!

Und auch Kunden danken eine intelligentere Ansprache mit relevanten Inhalten mit höherer Aufmerksamkeit – im Gegensatz zu fortwährenden „Top-Knaller-Angeboten“, die ohnehin direkt gelöscht werden oder in den „Junk-Folder“sortiert werden.

Diese „Kurzfrist-Denke“ vieler Unternehmen führt nicht nur zu ständig schlechteren Performance-Kennzahlen, sie verursacht darüber hinaus auch ständig höhere Kosten in Sachen Datenhaltung und Datenpflege. Am Ende zählt ja nicht die Menge der Newsletter-Empfänger, sondern der Umsatz den ein Newsletter generiert. Allein dies zu messen sind viele Unternehmen aber nicht in der Lage.

Hier sollten dringend die Steuergrößen und Anreizsysteme überdacht werden und als erstes eine Messbarkeit der relevanten KPI’s herbeigeführt werden. Ist diese Basis geschaffen, können erste anspruchsvollere Kampagnen entwickelt werden und auf Basis der Ergebnisse weiter verfeinert werden. Auf einmal wird man feststellen, dass es nicht immer die Menge macht, sondern dass manchmal „weniger durchaus mehr“ sein kann!

Bevorzugen Sie auch eher die „Kurzfrist-Falle“ oder wünschen Sie sich „mehr Substanz“ bei Ihren Leads? Wir freuen uns auf eine Diskussion mit Ihnen!

2 Kommentare

Michael Zachrau 12. September 2014 - 14:56

Stimmt genau, dies ist auch meine Beobachtung.
Vieles wird dem sofort zuordenbaren Erfolg geopfert, langfristigere oder intelligente Ansätze haben selten eine Chance.
Das ist aus meiner Sicht auch der Grund dafür, dass viele Unternehmen Unmengen an Geld für Mailings und AdWords-Werbung ausgeben, statt sich um die organische Reichweite und die Konversionsrate Ihrer Website, bzw. Ihres Online-Shops zu kümmern. (Sowohl aktuelle Studien als auch die eigene Erfahrung belegt, dass SEO generell effektiver ist als E-Mail-Marketing).
Vielleicht liegt der Grund darin, dass vielfach der Mut und die Kompetenz fehlt, neue Wege beurteilen bzw. bewerten zu können. Man hält dann lieber am Bewährten fest, und muss nicht dazu lernen und geht dabei auch kein Risiko ein: denn das machen doch schließlich alle. Können 1.000 Fliegen irren? Schön z.B. für Google, denen man unterstellen darf, viele Such-Algorithmus-Änderungen schon deshalb durchzuführen, um den Umstieg von AdWords auf SEO zu erschweren. (wie jüngst der unnötige Tod des Authorship)

Antwort
Florian vom OnpageDoc 13. September 2014 - 12:51

Michael, welche Studie hast Du gelesen die besagt, dass SEO effektiver als Email-Marketing ist? Auf die eingesetzte Zeit und Geld ganz sicher nicht. Kommt natürlich immer darauf an, wie gut Du Dein Email-Marketing oder deine SEO Kampagnen betreust. Trotzdem kannst Du davon ausgehen, dass Du mit professionellem Email-Marketing effizienter Deine Zielgruppe erreichst und mehr Traffic und Umsätze generierst, zumal SEO immer komplexer und zeitaufwendiger wird, als es noch vor ein paar Jahren war. Wenn Du aber ein neues Projekt, Produkt oder eine neue Firma startest, brauchst Du mit SEO definitiv länger um gewünschte Erfolge zu erzielen.

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