Ein optimaler Innovationsmix besteht aus kurzfristigen Maßnahmen und Zukunftsinvestitionen. Das „3-Horizonte-Modell” von McKinsey bietet Unternehmen eine Hilfestellung, um Innovationen einzuordnen und besser zu priorisieren. In dem Framework werden die unterschiedlichen Ideen und Maßnahmen für die strategische Entwicklung der Digitalisierung einem von insgesamt drei Horizonten zugeordnet.
Unternehmen, die langfristig wachsen möchten, müssen alle drei Horizonte abdecken. Unsere Studie „Digitale Vorreiter im Mittelstand“ hat gezeigt, dass Unternehmen erfolgreicher sind, wenn sie ein strategisches Innovationsmanagement betreiben und Lösungen schrittweise entwickeln und einführen. Sie sollten dabei in drei Schritten vorgehen:
Horizont 1: Quick Wins durch rasche Digitalisierung
Horizont 2: Widerstandskraft und Wachstum erreichen
Horizont 3: Gestaltungskraft zeigen, mit Optimismus Neues schaffen
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem „Trendbook Smarter Logistics“. Einen Überblick über den Inhalt gibt der Artikel Krisenfeste Lieferketten mit Digitalisierung. Sie können das Trendbook außerdem direkt kostenlos herunterladen.
Horizont 1: Quick Wins durch rasche Digitalisierung
In Zeithorizont 1 geht es um kurzfristige Digitalisierungsmaßnahmen für die nächsten zwölf Monate. Sie sollen das bestehende Geschäft verteidigen, erweitern und seine Profitabilität erhöhen.
Agile Führungsstrukturen und cross-funktionale Teams schaffen
Eine aktive, entschlossene und experimentierfreudige Führung erhöht die Widerstandskraft jedes Unternehmens. Sie ist sorgt für eine optimale Vorbereitung während der Krise und in der Erholungsphase danach.
Agile Führungsstrukturen verbessern die Kommunikation mit cross-funktionalen Teams, am besten per App. Ihr Vorteil: Sie erreicht alle Mitarbeiter, nicht nur die an Computerarbeitsplätzen. Eine solche App kann zu einem Mobile Workforce Management ausgebaut werden, das Transparenz im Betrieb des Unternehmens erreicht.
Wenn Sie mehr erfahren wollen, können Sie das Trendbook Smarter Logistics kostenlos herunterladen.
Lieferketten-Störungen frühzeitig erkennen
Unternehmen müssen in der Lage sein, eine wichtige Kundenfrage zu beantworten: Wo ist die Ware? Dafür benötigen sie eine hohe Transparenz in der Supply Chain. Für das das Supply Chain Risk Management sind interne und externe Daten notwendig. Eine Quelle für letztere sind Logistikunternehmen, die ihre Daten zur Verfügung stellen, etwa Everstream Analytics (ehem. DHL Resilience 360). Data Analytics und Supply Chain Risk Management ermöglichen es, Störungen in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen.
Digitalen Vermarktungsfähigkeiten erweitern
Entscheidend ist die Kundeninteraktion, sie darf nicht abreißen. Dafür müssen die Unternehmen online gehen: Marketing-Automatisierung und Konzepte wie Chatbots helfen dem Vertrieb. Offline-Prozesse werden in digitalen Kanälen repliziert, etwa Videomeetings.
Unternehmen sollten sofort ihre digitalen Kanäle ausbauen, auch Social Media und Kunden-Apps. Ein wichtiges Ziel ist dabei, Loyalität und eine positive Kommunikation mit dem Kunden zu erreichen. Der Ausbau der digitalen Kanäle skaliert die Vermarktungsfähigkeit.
Horizont 2: Widerstandskraft und Wachstum erreichen
In Zeithorizont 2 geht es um strategische Wachstumsinitiativen, die innerhalb der nächsten zwölf bis 36 Monate ihre Wirkung entfalten.
Logistik mit Kundenportalen und digitalen Services stärken
Unternehmen müssen die Kundenschnittstelle optimieren, denn nur hier können sie wachsen. Die Transportlogistik erreicht dies mit Kundenportalen, die Informationen wie die Ankunftszeit (ETA) aus der Supply Chain bieten. In der Kontraktlogistik helfen digitale Services mit Kundenfokus. Sie müssen konsequent weiterentwickelt werden, mit einem Alleinstellungsmerkmal als Ziel.
Robuste Lieferketten mit IoT und RPA
Robuste Lieferketten entstehen, wenn Unternehmen jederzeit Information haben und eingreifen können. Die gesamte Supply Chain muss ins IoT (Internet der Dinge) gebracht werden, zur Nachverfolgung (Track & Trace) von Transportbehältern und Fahrzeugen. Wichtig ist auch die Ablösung von Papierformularen durch digitale Lieferscheine und Frachtbriefe. Weiterhin müssen alle Logistikprozesse digitalisiert werden. Dabei hilft ihre Nachbildung mit Process Mining und das Schließen von Digitalisierungslücken mit Robotic Process Automation (RPA).
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Online-Bildung forcieren mit E-Learning
Die digitale Transformation erfordert digital gebildete Mitarbeiter. Ein einfacher Weg dahin sind Interne Bildungsangebote, zum Beispiel mit einem Webinar. Doch es gibt auch stärker digitalisierte Möglichkeiten der Schulung: Walkme ermöglicht Mitarbeitern ein zeitunabhängiges Training neuer Anwendungen. Es steht jederzeit zur Verfügung und kann beliebig oft wiederholt werden. E-Learning erweitert die Kompetenzen der Mitarbeiter und erhöht ihre Zufriedenheit – und damit den Unternehmenserfolg.
Horizont 3: Gestaltungskraft zeigen,
mit Optimismus Neues schaffen
In Zeithorizont 3 entdecken die Unternehmen neue Geschäftsfelder, mit dem Ziel, langfristig zukunftssicher zu werden.
Plattformen und Ökosysteme aufbauen
„Software eats the world” – das gilt auch in der Logistik. Wer nicht in Digitalisierung investiert, transportiert bald nur noch Waren von A nach B. Doch nicht jedes Unternehmen kann und nicht jedes muss Plattform werden. Die Alternative: Unternehmen positionieren sich neu, auch Start-ups. So wurde Freighthub zu Forto, einem Softwareanbieter. Er hat seine Entwicklerkapazitäten stark ausgebaut und vertreibt eine Lösung für Order Management als erste eigene Anwendung.
Unternehmen müssen sich individuell positionieren, Kooperationen eingehen und Teil eines digitalen Ökosystems werden. Vor allem Mittelständler haben eine große Chance: Sie besitzen in der Branche ihrer Kunden ein echtes Prozessverständnis und haben damit die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle in der Hand. Beispielhaft ist Die Lila Logistik AG, die eng mit ihren Kunden aus der Automobilbranche zusammenarbeitet. Sie bietet ihnen ein Ökosystem aus Logistikzentren, schlanken Prozessen und der dazu passenden IT-Services.
Das ganze Unternehmen auf digitale Lernreise mitnehmen
Die Unternehmenskultur ist ein zentrales Element der Digitalisierung. Führungskräfte müssen die Mitarbeiter auf eine digitale Lernreise mitnehmen. Dabei ist der Wandel zu Dynamik und Entschlusskraft, Agilität und New Work wichtiger denn je. Ein gutes Beispiel findet sich in unserer Studie „Digitale Vorreiter im Mittelstand”: Die SupplyOn AG hilft Kunden bei der Digitalisierung und arbeitet intensiv an ihrem eigenen digitalen Wandel – durch die Skalierung agiler Methoden auf das ganze Unternehmen (Scaled Agile Framework SAFe).
Digitale Zuverlässigkeit mit Cybersecurity absichern
Die Basis des digitalen Wandels ist die Technologie. Sie hilft im betrieblichen Alltag und baut einen digitalen Schutzschild auf. Digitalisierung steigert die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen – vor allem durch Cybersecurity. Um das eigene Geschäftsmodell zu schützen, gehören auch Datensouveränität, Datenschutz und Sicherheit vor Hacker-Angriffen dazu, in Form einer Sicherheitsstrategie und der dazu passenden Sicherheitsarchitektur. Cybersecurity erhält die digitale Zuverlässigkeit der Unternehmen.
Entscheidend ist „Security by Design”, exemplarisch verwirklicht im Telekom Data Intelligence Hub. Er sichert die geschäftskritischen Daten der Unternehmen durch Datenschutzstandards, eine ausgefeilte Datentreuhandarchitektur, föderale Datenhaltung und Teilnehmerzertifizierung. Die Daten sind sicher und bleiben unter der Kontrolle der Unternehmen.
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