Angreifern aus der Plattformökonomie mit Unternehmermut begegnen

von Bernhard Steimel
31. August 2020

Auch das margenschwache Logistikgeschäft wird seit Jahren von disruptivem Angreifer aus der Hightech-Branche attackiert. Neben den großen Plattformanbietern wie Amazon drängen Startups in das B2B-Geschäft mit datengetrieben Geschäftsmodellen und greifen die Kundenschnittstelle an. Dazu gehören beispielsweise Unternehmen wie Flexport, Convoy oder Manbang.

Es sind ernstzunehmende Gegner mit einer großen Menge an Kapital im Rücken. So ist das chinesische Unternehmen Manbang mit zwei Milliarden US-Dollar Venture Capital finanziert. Insgesamt sind fast 30 Logistikstartups im Club der Unicorns und mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet. Sie sind angetreten, den Platzhirschen Marktanteile abzunehmen und die Spielregeln sowie die Kundenerwartungen zu verändern.

DHL, Kühne + Nagel, DB Schenker und andere verteidigen ihre Position, indem sie in die digitale Transformation investieren. Dabei wird die Datenwertschöpfung zum entscheidenden Faktor für den Erfolg. Die Platzhirsche haben erkannt: Wer die Logistikketten der Welt digital steuert, der steuert die Wirtschaft der Welt.

Logistikunternehmen können neue digitale Geschäftsmodelle nur dann umsetzen, wenn sie Daten aus allen Prozessabschnitten besitzen. 

Deshalb sollten sie diese Daten nicht aus der Hand geben und besonders schützen. Hierfür haben die deutschen Logistikunternehmen in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Materialwirtschaft und Logistik IML und anderen Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft wichtige Initiativen wie das International Data Spaces gestartet.

Ein sicherer Datenraum für die Plattformökonomie

International Data Spaces (IDS) ist die Bezeichnung für einen sicheren, domänenübergreifenden Datenraum. Er ermöglicht Unternehmen verschiedener Branchen und aller Größen die souveräne Bewirtschaftung ihrer wertvollen Daten. Es handelt sich dabei u um ein strategisches Open-Source-Projekt von über 100 Unternehmen und einigen Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft. Zu diesem Datenraum gehört auch das Projekt Gaia-X. Hier soll eine europaweit vernetzte, sichere Dateninfrastruktur in der Cloud entstehen. In diesem transparenten digitalen Ökosystem werden Daten und Dienste mit dem Datenschutz vereinbar verfügbar gemacht.

Den Angreifern aus der Plattformökonomie lässt sich nur mit Unternehmermut, strategischen Kooperationen und offenen Plattformen mit Datensouveränität begegnen.


Dies ist ein Auszug aus unserer neuen Studie „Trendbook Smarter Logistics – Wie sich die Logistik digital transformiert“. Hier geht‘s zum Download.

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