Blind Dates – Überraschende Entdeckungen im wirklichen Leben

von Team Redaktion
7. Juni 2013

Die „Instant Social Media“ – so flüchtig wie eine Unterhaltung – waren erst vor kurzem unser Blogstoff.

Denn immer mehr Nutzer sozialer Netzwerke teilen offensichtlich besondere Momente oder Schnappschüsse nicht mehr per Facebook, sondern per WhatsApp oder ähnlichen Tools.

„Es sieht so aus, als wollten sie ihre Erlebnisse nicht mit Hinz und Kunz und vielleicht auch nicht mit Facebook teilen“, schrieb Bernhard Steimel über seine „engsten Freunde“.

Diesen Trend zum spontanen mobilen Austausch in der digitalen Kommunikation beobachten auch andere. Und: Es lässt sich noch ein anderer – vergleichbarer – Trend beobachten:

Der lokale Austausch unter Fremden.
Die flüchtige Unterhaltung mit Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung, die ich nicht zu meinen engsten Freunden zähle. Menschen, mit denen mich im Moment nur die Location oder das Event verbindet.

Und dabei geht es nicht (nur) um das klassische Dating.

Da gibt es z.B. ein Hotel in den USA, das seinen Mitarbeitern und Gästen ein temporäres soziales Netzwerk bietet, das man eben nur so lange nutzt, wie man Gast im Hotel ist. Der Connected Customer soll sich per LobbyFriend wirklich verbunden fühlen – mit den Teilnehmern seiner Reisegruppe, mit den anderen Hotelgästen, die ihm bis dato völlig unbekannt waren oder mit dem Hotelpersonal. Aber nur bis zum Check-out.

„Guests have the option to access LobbyFriend the second they enter the hotel,“ so Jason Ayoub, Co-Founder von LobbyFriend. „And once they check out, any information they have submitted is erased from the database. It’s as if they were never even there.“

Das ganze soll Urlaubs- und vor allem Geschäftsreisen weniger einsam dafür aber unvergesslich machen.

„The cool thing about the Lobby Stream is that in terms of the interacting with guests and staff, anything goes . . . guests can ask questions, which will be automatically answered by the hotel concierge. They can also post a message telling other guests about a cool meeting spot,“ erklärt Ayoub.

 
Diesen lokalen Ansatz fährt auch Sonar, setzt dabei aber auf so genannte „Freunde“ oder „Freunde von Freunden“, mit denen man via Facebook, Twitter, Foursquare oder LindedIn in Kontakt steht.

„Know Who’s Here Now“ – so der Slogan des mobilen sozialen Netzwerks, das Standortdaten und die Daten von Facebook und Co. nutzt, um mir mehr über die Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung zu erzählen oder um Leute im Umkreis zu finden, die meine Interessen, Freunde oder beruflichen Kontakte teilen und das es mir ermöglicht, mich mit ihnen zu verbinden und auszutauschen.

Aber brauche ich für’s Kennenlernen wirklich eine App? Kann ich den Typen im Café, dem ich hier jeden zweiten Tag begegne, nicht einfach ansprechen, ohne zu wissen, ob er entfernt zu einem meiner Netzwerke gehört oder einige meiner Interessen teilt?

Oder liefert mir so eine App ganz unerwartete Entdeckungen? Wäre mir der Typ im Café hinter seinem Rechner vielleicht niemals aufgefallen, hätte mir Sonar nicht gesagt: „Hey, schau mal, am Nebentisch sitzt einer, dem folgst du auf Twitter und der hat heute einen deiner Tweets retweetet.“

Abseits dieses privaten „Networkings“ gibt es vielleicht sinnvollere Anwendungsfälle für das App-gestützte Kennenlernen und Austauschen. Auf Konferenzen und Messen beispielsweise. Hier ließe sich das Aufspüren relevanter Kontakte und die Terminkoordination mit einer smarten App wirklich vereinfachen.

Ein temporäres soziales Netzwerk für ein einzelnes solches Event erspart das wiederholte Abklappern verwaister Messestände, das ständige Verschieben eigentlich schon verabredeter Treffen und wüstes Herumtelefonieren um unvermeidliche Lücken im Terminplan zu schließen. Denn vielleicht steht ja gerade ein interessanter Kontakt direkt neben mir.

Es mag also sein, dass Facebook der Tod des Geheimtipps ist. Vielleicht aber hilft ein temporäres soziales Netzwerk dabei, zufällig etwas Neues und Spannendes zu entdecken.

0 Kommentar

gsohn 8. Juni 2013 - 6:54

Hat dies auf Ich sag mal rebloggt.

Antwort
FH 12. Juni 2013 - 13:12

Hat dies auf besserwerber rebloggt.

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