Plattformen stärken das digitale Immunsystem

von Bernhard Steimel
7. Oktober 2021

Digitale Plattformen stärken Unternehmen. Sie wachsen schneller als ihre Konkurrenten und sind widerstandsfähiger bei wirtschaftlichen Schocks. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sie ihre digitalen Plattformen über drei Ebenen hinweg aufbauen: Erstens digitale Angebote im Tandem zwischen Business und IT entlang der Kundenwertschöpfung entwickeln. Zweitens Cloud-Plattformen aufbauen, die den Rohstoff Daten aus seinen Silos befreien und damit Mehrwert erzeugen. Drittens digitale Zuverlässigkeit erreichen und damit das digitale Immunsystem stärken.

Digitale Angebote entwickeln 

Digitale Angebote erweitern und ergänzen bestehende Produkte und Services. So verlagern sie beispielsweise Serviceprozesse in mobile Apps, verbessern den Produktnutzen durch Datenanalysen, automatisieren Wertschöpfungsprozesse oder schaffen neue Geschäftsmodelle.

Grundlage für digitale Angebote ist die Nutzung von Daten. Unternehmen müssen sie dafür zunächst sammeln und integrieren, sie anschließend analysieren und in Datenprodukten nutzen.

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Mit Data Analytics in vier Schritten zum digitalen Service

Mehrwerte entstehen nicht ohne weiteres aus den Daten. Entlang der Datenwertschöpfungskette müssen verschiedene Herausforderungen gemeistert werden. Dabei gelangen die Unternehmen in vier Schritten  zum digitalen Service:

Nur Sammeln reicht nicht, der Nutzwert steigt mit der Komplexität der Operationen

1. Collect

Für digitale Angebote sind Daten aus sämtlichen Bereichen des Unternehmens notwendig, beispielsweise Status- und Maschinendaten aus allen Prozessen.

2. Integrate

Wertschöpfung durch Sammlung von Daten entsteht erst, wenn sie zusammengeführt und angereichert werden.

3. Analyse

Datenanalysen helfen, Szenarien zu entwickeln, die Planung zu optimieren und schnell auf Marktentwicklungen zu reagieren.

4. Use

Digitale Services nutzen Daten, um Produkte zu erweitern und die Wertschöpfung in den digitalen Raum zu verlagern – bis hin zu rein digitalen Produkten.

Qualitätsdaten allen Kunden verfügbar machen
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Das finnische Unternehmen Glaston stellt Maschinen zur Glasverarbeitung her. Es sammelt mit Sensoren Parameter rund um den Herstellungsprozess und ermittelt kleinste Abweichungen, die deutliche Auswirkungen auf die Produktqualität haben. Das Unternehmen stellt alle Daten den Nutzern der Glaston-Maschinen auf der Plattform Glaston Insight zur Verfügung. Sie erhalten damit eine Wissensdatenbank, die ihnen eine Justierung der Maschinen erlaubt. Damit steigern sie Produktivität, Verfügbarkeit und vor allem die Rentabilität der Maschinen.

Cloud-Plattformen etablieren

Geschwindigkeit und Stärke digitaler Angebote kommen erst durch den Einsatz von Cloud-Plattformen mit Datenfokus. Sie erzeugen, sammeln oder speichern maschinell oder von Anwendern generierte Informationen und bieten eine Infrastruktur für Austausch, Analyse und Auswertung an.

Digitale B2B-Plattformen

Entscheidend für den erfolgreichen Aufbau von digitalen Angeboten ist die Erkenntnis, dass Daten dynamisch sind: Sie verändern sich, setzen sich neu zusammen und bilden andere Schwerpunkte. Um einen Mehrwert daraus zu ziehen, müssen Daten für alle Mitarbeiter transparent sein und im gesamten Unternehmen geteilt und genutzt werden. Dieses Ziel erreichen Unternehmen mit Plattformen.

Digitale Plattformen in der Cloud bieten den Unternehmen eine neutrale Infrastruktur, die ihre Daten vor ungewolltem Zugriff absichert. Laut dem Cloud-Monitor 2021 gehen immer mehr Unternehmen dazu über, ausschließlich Cloud-Anwendungen und -Infrastrukturen einzusetzen.

Cloud-Infrastrukturen sind in vielen Unternehmen bereits Standard
(Quelle: Bitkom)

Datenzentrierte Plattformen

Datenplattformen ermöglichen über die Vernetzung von Produktionsprozessen, Maschinen oder Produkten die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Dienstleistungen. Die gesammelten Daten werden analysiert, weiterverarbeitet und für datenbasierte digitale Angebote genutzt.

Daten in der Cloud anbieten
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Die Datenplattform DMIx-Cloud des Deutschen Modeinstituts (DMI) wertet weltweite, saisonale Mode- und Farbtrends aus und bestimmt die exakten Farbcodes. Hersteller können damit Mode produzieren, die sich gut mit anderer Kleidung kombinieren lässt.

Datentransaktionsplattformen erleichtern den Einstieg in den Datenaustausch, indem sie einfache Mechanismen für Data Sharing anbieten. Die Daten werden dabei nicht zwingend über Vernetzung ermittelt, sondern von den Unternehmen selbst dort abgelegt.

Daten in der Cloud teilen
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Lobster ist eine Plattform für Datenintegration und Automatisierung in der Supply Chain. Sie verknüpft Prozesse über Unternehmens- und Systemgrenzen entlang der gesamten Lieferkette. Dank No-Code-Technologie können Unternehmen und ihre Geschäftspartner die automatisierten Prozesse schnell implementieren und einfach anpassen.

Digitale Zuverlässigkeit erreichen

Digitale Angebote benötigen digitale Zuverlässigkeit. Dafür muss die IT-Infrastruktur stabil arbeiten und gleichzeitig flexibel reagieren können. Die Unternehmen müssen deshalb die folgenden sechs Aspekte ausbalancieren:

  1. Schnell und agil (schnagil): Agilität reicht nicht mehr, auch Schnelligkeit ist gefragt. Das bedeutet, zügig neue Anforderungen in die Geschäftsprozesse zu integrieren.
  2. Nutzerzentriert: Der Anwender steht im Mittelpunkt, nicht die Technologie. Sie ist Mittel zum Zweck und hilft ihm, seine Anwendungen optimal zu bedienen.
  3. Innovativ: Innovation bewirkt wirtschaftlichen Erfolg. Die IT liefert dafür innovative, aber stabile und erprobt Ideen möglichst schnell.
  4. Sicher: Unternehmen benötigen einen umfassenden Schutz ihrer Assets. Sicherheit ist von Beginn an zu integrieren (Security by Design).
  5. Verfügbar: In der Digitalisierung gilt 24×7 jetzt für alles. Geschäftskritische Anwendungen müssen deshalb hochverfügbar sein.
  6. Geprüft: Die fehlerfreie Funktion von digitalen Services muss durch unabhängige Prüfungen bewiesen werden – etwa mit einer Zertifizierung nach ISO-27000-D
Digitale Zuverlässigkeit ist mehr als nur IT-Sicherheit

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Digitale Zuverlässigkeit bedeutet, dass alle Geschäftsprozesse störungsfrei ablaufen. Die Voraussetzung dafür sind die Cloud und der Einsatz von digitalen Plattformen. Ist ihr Unternehmen bereits in der Cloud? Nutzen Sie Plattformen? Und wie sieht es bei ihnen mit der digitalen Zuverlässigkeit aus? Schreiben Sie uns oder hinterlassen Sie einen Kommentar.

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