Produkte und Services: Mehr digitale Wertschöpfung erzielen

von Bernhard Steimel
17. September 2020
Trendbook Smarter Manufacturing

Digitale Wertschöpfung entsteht dann, wenn die Kunden von smarten Produkten und Services einen Zusatznutzen haben. Viele Unternehmen leiten diesen Zusatznutzen konsequent aus Störerlebnissen ihrer Kunden ab. So entwickeln sie ihre ersten digitalen Services nah am Kerngeschäft und erschließen dadurch erste neue Wertschöpfungsketten.

Industrieunternehmen sind stark interessiert an einer Steigerung der Produktqualität und einer Senkung von Ausschuss oder Ausfallzeiten. Durch manuelle Analysen ist das kaum möglich, da die Datengrundlage fehlt. Die Sensorik moderner Werkzeugmaschinen erlaubt es, Fehler und Störungen mit Datenanalysen und Machine Learning aufzudecken.

Eine IoT-Plattform zur Überwachung von Maschinenfunktionen

Eine IoT-Plattform zur Überwachung von Maschinenfunktionen

Das Familienunternehmen Ziehl-Abegg, Spezialist für Luft- und Klimatechnik sowie Aufzugsantriebe, bietet seinen Kunden eine Plattform an, an die sie Geräte des Herstellers, aber auch Fremdgeräte anschließen und überwachen können.

Ziel ist es, über die Erfassung von Betriebsdaten ein genaueres Bild über die Einsatzszenarien, den Gerätezustand und den Wartungs- status zu erhalten. Dafür rüstet der Hersteller seine Lufttechnikprodukte künftig mit zusätzlichen Sensoren aus. Zu den erhobenen Daten gehören der aktuelle Stromverbrauch, Innen- und Außentemperatur, Betriebsstunden und Erschütterungen, die auf eine Unwucht hinweisen.

Hierdurch entstehen Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz, die solche Services nicht anbieten. Der nächste Schritt ist dann der Aufbau eines neuen Geschäftsmodells nach dem Prinzip Pay per Use. Dabei wird nicht mehr die Maschine verkauft, sondern ihre „Aufgabe“.

Die Kunden ordern also kein Druckluftgerät, sondern eine bestimmte Menge Druckluft (Kaeser). Sie ordern keine Druckmaschine, sondern ein bestimmtes Druckvolumen (Heidelberger). Installation, Inbetriebnahme, Wartung, Reparatur und die Prüfung von Verbrauchsmaterial wird von den Anbietern übernommen, die Kunden erhalten einen Rundum-Sorglos-Service, bei dem Wartungstechniker nicht vor Ort sein müssen.

Produktion und Lager überwachen

Produktion und Lager überwachen

Die Heidelberger Druckmaschinen AG nutzt dank der umfassenden Ausrüstung seiner vernetzten Maschinen mit Sensoren das Geschäftsmodell „Subscription“: Der Kunde kauft keine Maschine mehr und bezieht keine Einzelleistungen wie Service oder Verbrauchs- material. Er erhält stattdessen ein umfassen- des Serviceangebot, das bei einer Beratung beginnt und bei der Verwaltung des Lagers aufhört.

Der Kunde muss nur noch drucken, Heidelberg kümmert sich um alles andere – Überwachung, Wartung, Reparatur, Nachbestellung von Farbe und Papier und mehr. Berechnet werden nur die gedruckten Bögen – das Volumen steigt durch höhere Verfügbarkeit und Produktivität.


Dies ist ein Auszug aus unserer neuen Studie „Trendbook Smarter Manufacturing“. Hier geht‘s zum Download.

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