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Erst der Markteinbruch durch Corona, dann übervolle Auftragsbücher durch Nachholkonsum – die zwei Jahre seit 2020 waren für die Kosmetikindustrie und Schwan Cosmetics eine große Herausforderung. Der führende Hersteller für Kosmetikstifte hatte zu Beginn der Krise weniger Bestellungen aus dem Handel und zusätzlich fehlten die Branchenmessen, um den Auftragseingang anzuschieben.
Für letzteres fand sich schnell eine Lösung und ein Digital Campus für B2B-Kunden wurde aufgebaut. Er ist als virtuelles Gebäude mit unterschiedlichen Räumen organisiert, in denen die Produkte digital präsentiert werden. Digitale Touchpoints und Services haben es dem Unternehmen auch in Zeiten der Pandemie und Kontaktbeschränkung ermöglicht, zuverlässig für Kunden da zu sein und das Service Level hochzuhalten. „Ein wichtiger Pfeiler für den aktuellen Aufschwung,“ meint Sarkissian.
Das Unternehmen nutzt Digitalisierung zur Stärkung des Kerngeschäfts. Einer der erfolgreichsten Services ist der Colorvisualizer. Er beschleunigt den Farbauswahlprozess für das Kosmetik-Portfolio. Damit lassen sich in Sekundenschnelle tausende von Farben aus dem Portfolio finden und vergleichen. Der Visualizer gibt Zugang zu sämtlichen 12.000 Farben und den entsprechenden Texturen inklusive Abgleich mit der eigenen Wunschfarbe. So wird der gesamte Prozess von drei Tagen auf wenige Klicks verkürzt. Darüber hinaus verbessert er die Nachhaltigkeit: Der Bedarf an physischen Mustern wird gesenkt, somit gibt es weniger Müll und CO2.
„Wir wollen die gesamtheitliche Customer Journey abbilden.“
Alexander Sarkissian, Head of Digital Initiatives, Schwan Cosmetics
Datengetriebene Entscheidungen haben eine große Bedeutung. Dies betrifft erstens den Vertrieb, der mit einem CRM-System und Business Intelligence arbeitet. Zweitens nutzt das Unternehmen in der Produktion Daten aus einem MES, die in Dashboards visualisiert werden, um die Basis für die Optimierung von Produktionsprozessen zu liefern. Diese Optimierungen sind auch nötig, um effizient ein so hoch individualisiertes Produktportfolio herstellen zu können. Das Private-Label Unternehmen bedient rund 700 Kunden weltweit.
Die Mitarbeiter müssen in den Fahrersitz, so die Überzeugung der Geschäftsführung. Digitalisierung funktioniert nur, wenn die Mitarbeiter nicht nur „Betroffene” sind, sondern sich aktiv beteiligen. Deshalb bestehen Digitale Initiativen und Projekte immer aus einem Tandem aus fachlichen und digitalen Experten. Ob durch Zusammenarbeit mit der Bildungseinrichtung „Shiftschool”, der Teilnahme an unternehmens-übergreifenden Lernreisen, oder dem Angebot an internen Seminaren – das Familienunternehmen findet stets Ansätze, um seine Mitarbeitenden weiterzubilden.
Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Studie „Die Resilienzmeister im deutschen Mittelstand“. Einen Überblick über den Inhalt gibt der Artikel Neue Studie: Die Resilienzmeister im deutschen Mittelstand. Sie können die Studie außerdem direkt kostenlos herunterladen.
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